43. Chemie Pokal Halle: Zusammenfassung von Tag 1

v.l. Leon Bunn und Alexandro Mchedon aus Rumänien

Baraou nimmt Revanche für Vorjahresniederlage

Elf Kämpfe standen im ersten Durchgang auf der Tagesordnung, davon vier mit deutscher Beteiligung.
Der Hamburger Robert Harutyunyan eröffnete den 43. Chemiepokal mit seinem Gefecht gegen Gabil Mamedov aus Russland. Die erste Runde ging an den Russen. Mamedov flüssigen Hakenkombinationen überraschten den Hamburger. Jetzt hieß es Gasgeben für den Deutschen und der drehte auf. In der zweiten und dritten Runde zog er seine Geraden über die tief stehende Deckung des Russen. Nach dem Schlussgong verkündete der Ringsprecher Split-Decission für Harutyunyan.
Edison Zani ist das Küken im Deutschen Team. Kurzfristig nominierte ihn das deutsche Trainerteam für den verletzten Katriot Sopa nach. Der Hamburger boxte gegen Alexandros Tsanikidis. Es war Edisons erster Auftritt auf einem internationalen Großturnier wie dem Chemiepokal. Entsprechend vorsichtig agierte der junge Deutsche und ließ dem Griechen Freiräume für kluge Angriffe, die Zani mit zu wenigen Einzelschlägen beantwortet. Der Punktsieg ging hier nach Griechenland.
Im Weltergewicht boxten zwei Deutsche. Zuerst gab es eine Neuauflage des letztjährigen Finales. Damals unterlag unser Oberhausen-Express, Abass Baraou, dem Mongolen Tuvshinbat Byamba. Dieses Jahr nahm Baraou Revanche. Byamba ging sofort in die Halbdistanz und begann damit einen Fehler, den er, wie viele vor ihm, bereute. In der Halbdistanz ist Baraou kaum zu schlagen. Seine heftigen Crossschläge erdrückten den Mongolen.
Auch Stabsunteroffizier Ariak Marutjan zog in die nächste Runde ein. Mit einer taktisch-technischen Meisterleistung besiegte er Marko Zeljko aus Kroatien.

Edgar Walth kommt nicht am Weltmeister vorbei

Auch in der Abendveranstaltung gab es Kämpfe mit deutscher Beteiligung. Hier waren die folgenden drei Boxer gefordert: Im Bantamgewicht Unteroffizier Edgar Walth, im Halbschwer der Frankfurter Leon Bunn und im Schwergewicht Albon Pervisaj, dem Hauptgefreiten aus Hamburg.
Wieder eröffnete ein Deutscher die Veranstaltung und der bekam gleich einen richtigen Kracher vor die Fäuste. Edgar Walth kletterte gegen Jiawei Zhang, dem amtierenden Weltmeister in den Ring. Der große Chinese boxte in der Rechtsauslage und nutze seine Reichweite effektiv. An der Führhand des Chinesen kam Walth einfach nicht vorbei. Zudem gelang es ihm nicht, Zhang an den Seilen stellen. Walth sprang in die Angriffe, ohne den Chinesen zu gefährden, denn der hatte genug Platz, rückwärts auszuweichen. In der Schlussrechnung entschieden sich die Punktrichter einstimmig für Jiawei Zhang.
Im Halbschwer ist Deutschlands Leon Bunn der amtierende Gewinner des Chemiepokals. Alexandro Mechedon aus Rumänien wollte ihm den Titel streitig machen. Mehrfach bot er Bunn den Schlagabtausch an und wurde dafür regelrecht bestraft, denn wenn einer hauen kann, dann ist es Bunn. Einstimmiger Punktsieg für Deutschland.
Albon Pervizaj ging gegen den Österreicher Stefan Nikolic gewohnt druckvoll nach vorn und zog im Nahkampf sein Hakenspiel auf. Trotzdem musste Pervizaj hart arbeiten, um zu siegen, denn Nikolic zog sich durch Clinchen geschickt aus den gefährlichen Situationen. Warum die Punkrichter nicht einstimmig für Deutschland entschieden, war nicht nachzuvollziehen.

Foto: Bilal Biktas, Bundeswehr

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