Michael Wallisch: Profiboxer seit 2013 in Haft

Foto: SES / Peter Gercke

Was in der Boxwelt schon lange kein Geheimnis war und worüber aber niemand öffentlich sprach, ist die Tatsache, dass der 29-jähreige SES-Profi Michael Wallisch eine Gefängnisstrafe verbüßt. Seit Sommer 2013 ist Wallisch in Haft. In einem Artikel der BILD wurde jetzt darüber berichtet und der Grund dafür genannt: Es geht um eine Oktoberfestschlägerei im Jahr 2011, bei der Wallisch und 3 holländische Gäste aneinander gerieten. Wie das ausging, muss man sich bei einem fast 2 m großen Profiboxer nicht weiter ausmalen.

Das Amtsgericht München urteilte hart: Wegen „gefährlicher Körperverletzung“ gab es 26 Monate Haft ohne Bewährung. Gewiss fand dabei Berücksichtigung, dass Wallisch als Boxsportler wissen musste, was er anrichten kann. Es wird auch gewiss einige Leute geben, die ihn deswegen moralisch verurteilen. Doch sein Umfeld steht zu ihm. Das Wichtige dabei ist: Wallisch hat daraus gelernt und sagt von sich selbst, dass es „Scheiße“ von ihm war. Er habe dabei absolut nicht nachgedacht. Scheinbar eine Kurzschlusshandlung. Wallisch: „Sowas passiert mir nie wieder.“

Es gibt nicht viele deutsche Boxer, die aus der Haft heraus ihrem Sport nachgehen können. Einen Deutscher Meister im Schwergewicht gab es zuletzt vor 30 Jahren, als Charly Graf diesen Titel erkämpfte, während er eine Freiheitsstrafe absaß.

Während der Haftzeit gab es Freigang und damit auch die Möglichkeit, dass er trainieren und seine Boxkarriere fortsetzen konnte. Seit August 2013 absolvierte er 4 Kämpfe und verteidigte dabei auch seinen „Deutschen Meister“ im Schwergewicht. Laut Angaben von BILD ist Michael Wallisch ausgebildeter Europakorrespondent und habe mehrere Sprachen erlernt. Holländisch war wohl nicht dabei.

Gegenwärtig kann er die Justizvollzugsanstalt Burg tagsüber verlassen. Er ist also Freigänger und kann tagsüber einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Für Michael Wallisch wichtig: Sein Boxstall steht zu ihm. Wallisch arbeitet bei SES als Hausmeister. Das lässt sich natürlich mit dem laufenden Trainingsprogramm verbinden. Er muss nur zum Übernachten zurück ins Gefängnis. Aus der JVA Burg heißt es, er sei ein Musterbeispiel für Resozialisierung. Es werde gerade geprüft, ob er nach 2/3 der Haftzeit vorzeitig entlassen werden kann. Bleiben 2 Sachen: Wir wünschen Michael Wallisch viel Glück. UND: Wer von sich sagen kann, er sei völlig frei von Schuld, der werfe den ersten Stein.

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