Nisse Sauerland: David Price hätte Klitschko gestoppt

David Price vs Yaroslav Zavorotnyi

Das ist genau das, was die britischen Boxfans hören, bzw. lesen wollen: Kaum wurde Sauerland-Boxer Kubrat Pulev von Superchamp Klitschko geschlagen, zieht Promoter Nisse Sauerland das nächste Ass aus dem Ärmel und behauptet: David Price, ebenfalls bei Sauerland unter Vertrag, hätte Klitschko stoppen können. Pulev konnte Klitschko einige male zum wackeln bringen. Doch er ist der Meinung, Price hätte wirkungsvollere Schläge anbringen können.

Gegenüber dem „Liverpool Echo“ sagte Nisse Sauerland: „Auch mit seiner Handverletzung wird Price dieses Jahr 4x im Ring gestanden haben. Sein nächstes Jahr wird riesig. Am letzten Wochenende habe ich in Deutschland gesehen, was ich sehen musste. Wenn Price Klitschko in der ersten Runde so getroffen hätte wie Pulev, wäre der Kampf vorbei gewesen. (…) Klitschko kommt mit großen Boxern wie Corrie Sanders, der einer der besten Puncher war, nicht klar. Ich sage nicht, wir sind bereit für einen Klitschko-Kampf, aber wir gehen Schritt für Schritt vor. Wir wissen, wohin wir wollen und wie wir dahin kommen. Wir haben einen Plan.“

Wie dieser Plan, zumindest in der Theorie, aussehen könnte sagt Nisse Sauerland auch. Man ist erst einmal auf einen Kampf im Inland aus – also gegen einen britischen Gegner. Ob das Anthony Joshua wäre, wüsste er nicht. Wäre er Joshuas Manager, würde er es nicht tun, so sagt er zumindest. Ein schlauer Satz, der Price in Position rücken soll. Sauerland ist sich sicher: Einen Kampf gegen Tyson Fury wollen die Leute schon seit Jahren sehen und genau das habe man für das nächste Jahr im Visier.

Man muss Sauerlands Zuversicht Respekt zollen, doch sollten erst einmal Tatsachen geschaffen werden. Gerade ist Pulev als Klitschko-Herausforder gescheitert, gilt es nun offenbar den nächsten Sauerland-Boxer ins Spiel zu bringen. So ganz klar ist dabei aber noch nicht, ob Price sein in 2 verlorenen Kämpfen gegen Tony Thompson erlittenes Trauma überwunden hat und wie er gegen wirklich starke Gegner aussehen wird. Seit den beiden vorzeitigen Niederlagen sind zwar 1 ½ Jahre vergangen, aber die 3 geschlagenen Gegner und auch der nächste am 6. Dezember haben noch nicht die Klasse, die Price boxen müsste um in den TOP 25 des Schwergewichts verdient und sicher Fuß zu fassen. Fury boxen zu wollen, ist sicher nicht die schlechteste Idee, doch ob der sich darauf einlässt, wird wohl davon abhängen, wie der Kampf gegen Chisora ausgeht.

Es gibt für David Price noch genug Luft nach oben. Mal sehen, ob und wie sie ausgefüllt werden kann. Will man Price einem Härtetest unterziehen, muss es vielleicht nicht unbedingt ein Brite sein, gegen den er eine Bewährungsprobe besteht. Eine echte Herausforderung wäre vielleicht der Australier Lucas Browne. Ein Kampf gegen den WBC – Eurasia Pacific – Titelträger und WBA Inter-Continental Champ Browne ließe sich auf der Insel bestimmt erstklassig vermarkten. Zumindest wenn man großen Worten auch große Taten folgen lassen will. Warten wir einfach mal ab, was das Sauerland-Team im nächsten Jahr mit David Price vor hat.

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