Hamburger Boxer räumen ab
Nachbericht: Norddeutsche Meisterschaft 2014
Bei der Norddeutschen Meisterschaft 2014 bekamen die Zuschauer in Neumünster eine Reihe von spannenden Begegnungen zwischen Schleswig Holstein und Hamburg zu sehen. Die Hansestadt räumte als bester Landesverband ab und nahm auch die Ehrungen „Bester Techniker“ (Soleiman Asefi) sowie knappster Verlierer (Meriton Rexhepi) mit an die Elbe.
Elite, 69 Kilo
Als erstes trafen Malik Godje (Eckernförde) und Viktor Sommer (Neumünster) aufeinander. Godje erwischte den besseren Start und erwies sich als aktiverer Boxer. Sommer blieb zunächst verhalten und war mehr mit seiner Defensive beschäftigt. In der 2. Runde blieb Godje der bestimmende Mann und bearbeitete konstant den Körper von Sommer. Der Lokalmatador war bemüht, fand offensiv aber noch nicht so wirklich in den Kampf. Im 3. und letzten Durchgang blieb Godje variabel und nutzte seine technischen Vorteile bis zum Schlussgong souverän aus. Sommer zeigte aber bis zuletzt großes Kämpferherz. Letztendlich siegte Malik Godje nach Punkten.
Jugend, Wettkampfsparring
Rami Hasanej (TH Eilbek) bekam es anschließend mit Felix Dühusen (Kadgamala Heide) zu tun. Hasanej startete aktiver und kam zu Beginn mehrfach mit seiner Rechten durch. Dühusen war darum bemüht, seine Reichweite auszuspielen, konnte die Distanz aber nicht konsequent genug halten. Auch im 2. Durchgang blieb der Eilbeker effektiver. Mehrere Jabs zum Körper und harte linke Haken im Infight sorgten für eine klare Führung des Hamburgers. In der 3. Runde erhöhte Hasanej noch einmal den Druck und konnte ein Anzählen seines Gegners erzwingen. Dühusen stellte sich aber noch einmal tapfer zum Kampf und boxte das Sparring zu Ende.
Junioren, 70 Kilo
Im letzten Vorkampf bekam es Sedat Cicek (Eckernförde) mit Ralf Schlüter (Neumünster). Cicek konnte sofort harte Treffer landen. Schlüter war zwar bemüht, bot aber einige Lücken, welche Cicek vor allem mit seinen Geraden zu nutzen wusste. In der 2. Runde fuhr Cicek damit fort, klare Treffer zu landen. Schlüter musste einige Treffer einstecken und wurde angezählt. Beim Nachsetzen schien such Cicek leicht auszupowern, konnte aber dennoch die boxerische Überlegenheit behalten. In der 3. und letzten Runde warfen beide Boxer noch einmal alles nach vorne. Cicek blieb der effektivere, musste aber zuweilen auch Konter des tapferen Schlüter einstecken. Am Ende siegte Sedak Cicek verdient nach Punkten.
Elite, 69 Kilo
Als erste Hauptkämpfer waren Jonas Christiansen (St. Pauli) und Yusuf Atmis (Plön) an der Reihe. Zu Beginn konnte Christiansen ein wenig mit der Führungshand zum Zug kommen. Nachdem Atmis sich an die Rechtsauslage seines Gegners gewöhnt hatte, fand er allerdings besser in den Kampf und konnte mehrfach mit seinen Geraden durchkommen. In der 2. Runde erwies sich Atmis als präziser. Mit gutem Auge und konstantem Druck zermürbte er den Hamburger, der zwar gute Einzeltreffer im Ziel hatte, insgesamt aber zu verhalten agierte. Im 3. Durchgang blieb Atmis der Aktivere Boxer. Christiansen war zwar bemüht, schaffte es aber nicht mehr, das Ruder herum zu reißen. Am Ende siegte Yusuf Atmis nach Punkten.
Elite, 81 Kilo
Anschließend trafen Bico Noetzel (SV Polizei) und Dominik Mohlzahn (Itzehoe) aufeinander. Es entwickelte sich ein recht unterhaltsames Gefecht. Obwohl beide Boxer recht groß gewachsen sind, hielten sie sich häufig im Infight auf. Klar absetzen konnte sich zunächst keiner der Beiden. In der 2. Runde entwickelte sich eine regelrechte Schlacht. Noetzel schien leichte Vorteile zu haben, musste aber immer wieder harte Einzeltreffer des Schleswig Holsteiners einstecken. Während des 3. und letzten Durchgangs legte Noetzel die höhere Schlagfrequenz an den Tag, während Mohlzahn recht verhalten agierte. Mehrfach fanden Körpertreffer und Aufwärtshaken ins Ziel, sodass Noetzel am Ende einen Punktsieg einstrich.
Elite, 80 Kilo
Danach waren Lukas Ameskamp (TH Eilbek) und Alexander Gordasch (Post SV Heide) an der Reihe. Es entwickelte sich ein recht enges Gefecht. Gordasch konnte gegen Ende der 1. Runde mehrere harte Treffer ins Ziel bringen, musste sich aber stets vor Ameskamp in acht nehmen. In der 2. Runde konnte Gordasch unter einem Angriff von Ameskamp durchtauchen und landete einen harten Konter, welcher sichtlich Wirkung erzielte. Gordasch setzte nach und erzwang ein Anzählen seines Gegners. Ameskamp stellte sich noch einmal zum Kampf, musste aber erneut einstecken. Daraufhin warf die Ecke des Eilbekers das Handtuch.
Elite, 69 Kilo
Helmut Ofori (Hankook) boxte anschließend gegen Evangelos Fousekis (Kadgamala Heide). Ofori konnte sich relativ schnell Vorteile im Infight verschaffen. Fousekis brachte zwar einige Konter ins Ziel, kam bei den variablen Kombinationen des Hamburgers aber nicht so ganz hinterher. Auch in der 2. Runde war Ofori effektiver. Präzision und Augen waren auf Seiten des Hamburgers, der seinen Vorsprung auf diese Weise ausbauen konnte. Im 3. Durchgang konnte Fousekis mit harten Kontern durchkommen. Ofori schien nun konditionelle Probleme zu bekommen und musste den einen oder anderen Aufwärtshaken einstecken. Letztendlich siegte Helmut Ofori nach Punkten.
Elite, 60 Kilo
Nun kollidierten Nenand Stancic (TH Eilbek) und Ali Al Saadi (Telekom Lübeck). Stancic hatte den Kampf zu Beginn recht ordentlich im Griff. Der Hamburger war deutlich aktiver und brachte mehrfach variable Kombinationen unter. Al Saadi war bemüht, agierte aber ein wenig zu zögerlich. Im 2. Durchgang konnte Stancic mehrfach seinen linken Haken unterbringen. Al Saadi war zwar bemüht, schien aber stets einen Tick langsamer zu sein, als sein Kontrahent. Die 3. Runde verlief ein wenig enger, da Stancic nun Tempo rausnahm. Al Saadi kam ein wenig auf, konnte den Kampf aber nicht mehr drehen. Nenand Stancic siegte verdient nach Punkten.
Elite, 60 Kilo
Im letzten Kampf vor der Pause trafen Soleiman Asefi (SV Polizei) und Emil Bersegian (Post SV Heide). Zu Beginn konnte Bersegian im Vorwärtsgang einige Treffer landen. Dabei verausgabte sich der Kämpfer aus Heide aber ziemlich, sodass Asefi in der 2. Runde zum Zug kommen und einen Niederschlag erzielen konnte. Bersegian stand zwar schnell wieder auf, konnte dem konzentriert nachsetzenden Asefi aber nicht mehr viel entgegensetzen. Kurz darauf wurde Bersegian erneut angezählt, was seine Ecke dazu veranlasste, das Handtuch zu werfen.
Elite, 64 Kilo
Nun kam die Stunde von Jordan Karpachev (Boxschmiede) und Ahmed Al Saadi (Telekom Lübeck). Rechtsausleger Karpachev konnte zunächst die besseren Treffer landen, indem er sich Lücken ausguckte und mit Einzelschlägen reinhielt. Al Saadi ließ zuweilen sein Talent aufblitzen, fand aber zunächst kein Mittel gegen seinen Kontrahenten. In der 2. Runde wurde der Kampf enger. Al Saadi fand über seine höhere Schlagfrequenz in den Kampf und konnte Karpachev einige Male erwischen. Der Hamburger blieb mit seinen Kontern effektiv, brachte diese aber zu selten. Hinzu kam noch ein Punktabzug wegen Haltens. Im 3. und letzten Durchgang blieb Al Saadi der aktivere Boxer. Karpachev war zu verhalten und konzentrierte sich nur auf seine Defensive. So kam es, dass Al Saadi
Elite, 69 Kilo
Jetzt waren Joelle Seydou (Agon) und Swantje Sawierucha (Raisdorf) an der Reihe. Seydou konnte zu Beginn die besseren Treffer landen. Sawierucha erwies sich als beherzt, konnte aber nicht verhindern, dass sie kurz vor Ende der Runde angezählt wurde. Auch im 2. Durchgang blieb Seydou bestimmend. Obwohl Sawierucha tapfer nach ihrer Chance suchte, war die Hamburgerin an diesem Nachmittag klar überlegen, sodass der Kampf abgebrochen wurde. Joelle Seydou siegte durch TKO und hinterließ einen starken Eindruck.
Elite, 75 Kilo
Meriton Rexhepi (TH Eilbek) boxte nun gegen Ilja Spirin (Schleswig). Es entwickelte sich ein enges Gefecht auf hohem Niveau. Während Rexhepi Druck ausübte, konzentrierte sich der erfahrene Spirin vor allem auf Konter. Auch die 2. Runde verlief nach diesem Muster. Spirin fing seinen Kontrahenten in dieser Phase mehrfach gut ab, musste sich aber stets vor dem aggressiven Hamburger in acht nehmen. Während des 3. Durchgangs holten beide Boxer noch einmal alles aus sich heraus. Harte Treffer auf beiden Seiten waren die Folge. Spirin konnte die Punktrichter mit seinen Kontern letztendlich auf seine Seite ziehen. Der Schleswig Holsteiner siegte knapp nach Punkten.
Elite, 81 Kilo
Im letzten Kampf des Tages trafen Ammar Abduljabbar (TH Eilbek) und Dennis Nyamor Bbege (DGF Flensborg) aufeinander. Abduljabbar startete offensiver, während Bbege erst einmal abwartete und mit dem Jab arbeitete. Insgesamt war der Hamburger über die Aktivität effektiver. Auch in der 2. Runde verlief der technisch hochwertige Kampf nach diesem Muster. Abduljabbar arbeitete fleißig, während Bbege ein wenig zu viel wartete. Dennoch blieb das Gefecht weiterhin offen. Im 3. und letzten Durchgang holten beide Boxer noch einmal alles aus sich raus. Abduljabbar hatte in dieser Phase die größere Anzahl an Treffern, während Bbege eine Reihe von schönen Kontern ins Ziel brachte. Letztendlich setzte sich Ammar Abduljabbar nach Punkten durch.
