Nachbericht: 1. Christiansen Box-Cup

Technik und Schlachten in Raisdorf

Enes Ay vs Robin Germann

Beim 1. Christiansen Box-Cup in Raisdorf, einem Stadtteil von Schwentinental bei Kiel, bekamen die Zuschauer mehr als 20 spannende Kämpfe zu sehen. Aus organisatorischen Gründen konnten wir nur die erste Hälfte der Veranstaltung begleiten, wollen euch die Berichte darüber aber nicht vorenthalten. Highlight war sicherlich die Schlacht zwischen Enes Ay und dem Raisdorfer Lokalmatador Robin Germann (Foto).

Schüler, 37 Kilo

Im ersten Kampf trafen John Bielenberg (Telekom Lübeck) und Jan Paul Tebben (Traktor Schwerin) aufeinander. Rechtsausleger Bielenberg startete aggressiv und konnte mehrfach seine linke Schlaghand ins Ziel bringen. Tebben hatte einzelne Konter drin, war aber insgesamt nicht aktiv genug. In der 2. Runde blieb Bielenberg der effektivere Boxer. Immer wieder landete die Schlaghand im Ziel. Tebben wehrte sich nach Kräften, fand aber nur selten ein Mittel, um sich seinen Gegner vom Leib zu halten. Im 3. Durchgang blieb dieses Muster erhalten. Bielenberg boxte auch im Rückwärtsgang mit viel Überblick, setzte klare Treffer und konnte seinen beherzten Gegner stets in Schach halten. Am Ende siegte der Lübecker verdient nach Punkten. (Foto Unten)

Kadetten, 50 Kilo

Nun kam es zum Duell zwischen Jasin Gaurgaev (Raisdorf) und Mark Neida (Isigym). Der Berliner konnte seine Reichweiten-Vorteile schnell ausspielen und mehrere klare Treffer ins Ziel bringen. Gaurgaev landete den einen oder anderen Konter, geriet aber ein wenig in Rückstand. Zu Beginn der 2. Runde versuchte Gaurgaev, etwas offensiver zu agieren. Neide stellte sich aber schnell darauf ein und kam am Ende der Runde stark auf. So ging auch dieser Durchgang klar nach Berlin. In der 3. und letzten Runde holten beide Boxer noch einmal alles aus sich raus. Neide blieb auch in dieser Phase der effektivere Boxer und holte sich am Ende den Punktsieg.

Kadetten, 48 Kilo (Sparring)

Nun kam es zu einem kurzen Sparring zwischen Karl Mann (PSV Rostock) und Christopher Böhme (Traktor Schwerin). Beide Boxer mühten sich redlich, wobei Böhme ein wenig effektiver schien. Mann hatte einige lange Geraden drin, ließ es aber zuweilen etwas an Übersicht vermissen. Nach der 1. Runde wurde das Sparring bereits beendet.

Schüler, 34 Kilo

Jezzt kam die Stunde von Marvin Kasputtis (Elmshorn) und Malte Ludwig (Traktor Schwerin). Kasputtis marschierte, seiner Reichweite zum Trotz, direkt in den Infight. Dort landeten beide Boxer harte Treffer. Auch in der 2. Runde blieb Kasputtis aggressiv. Während er mehr arbeitete, brachte Ludwig die etwas präziseren Konter ins Ziel und schien sich somit leichte Vorteile zu sichern. In der 3. Runde fuhr Ludwig damit fort, hart zu kontern. Nach einer Serie von Treffern wurde Kasputtis angezählt. Zudem stellte sich starkes Nasenbluten beim Elmshorner ein, der aber trotzdem beherzt durchhielt und bis zum Schluss seine Chance suchte. Am Ende entschieden sich die Punktrichter für ein Unentschieden.

Kadetten 50 Kilo

Anschließend boxte Kai Weidenkeller (Isigym) gegen Keanu Balke (Langen). Es entwickelte sich ein beherzter, aber nicht unbedingt schöner Kampf. Beide Boxer belauerten sich aus der Distanz, um bei ihren Vorstößen sofort in den Clinch zu fallen. Klare Treffer blieben zunächst aus. In der 2. Runde konnte sich Weidenkeller leichte Vorteile verschaffen. Der Kampf blieb aber sehr unsauber. Beide Boxer klammerten und schoben mehr, als dass sie technisch boxten. In der 3. Runde erhielt Balke einen Punktabzug wegen Haltens. Generell drohte beiden Boxern die Disqualifikation, weil der Kampf nicht unbedingt fairer wurde. Der Punktsieg für Kai Weidenkeller war am Ende zwar verdient, aber alles andere als glanzvoll.

Jugend, 69 Kilo

Daniel Meyer (HTB Hamburg) bekam es anschließend mit Ali Juboori (Traktor Schwerin) zu tun. Juboori hatte sofort die Distanz und erwischte den besseren Start. Meyer fand erst in der zweiten Hälfte der Runde rein, brachte ab diesem Zeitpunkt aber zuverlässig seine linke Schlaghand ins Ziel. In der 2. Runde hatte Meyer den Kampf mit seiner Linken im Griff. Juboori war in dieser Phase ein wenig zu passiv und ließ sich immer wieder auf Distanz zurück treiben. Auch im 3. Durchgang war Meyer effektiver. Der Hamburger hatte seinen Rhythmus gefunden und arbeitete konstant mit Einzelschlägen, die meist in Form einer ansatzlosen Schlaghand kamen. Die Punktrichter sahen dies ähnlich, als sie Daniel Meyer zum Sieger erklärten.

Schüler, 46 Kilo

Nun kam es zum Duell zwischen Gino Balko (Langen) und Oussama Brahimi (Traktor Schwerin). Balko startete sehr angriffslustig, während Brahimi zwar technischer boxte, aber auch weniger arbeitete. Auch in der 2. Runde war Balko deutlich aktiver. Brahimi konnte allzu klare Treffer vermeiden, versäumte es aber, seinen offenen Gegner abzukontern. In der 3. Runde konnte Balko seine Führung weiter ausbauen. Mit beständiger Aktivität und harten Körpertreffern konnte er dem Schweriner ordentlich zusetzen. Brahimi war aber durchaus bemüht und gab alles. Am Ende siegte Gino Balko nach Punkten.

Schüler, 62 Kilo

Arber Cakaj (Elmshorn) traf nun auf Amir Amini (Traktor Schwerin). Amini startete aktiv und konnte nach kurzer Zeit einen harten Aufwärtshaken ins Ziel bringen. Anschließend setzte er mit einer Reihe von Körpertreffern nach, bis er Cakaj in der Ecke stellen und ein Anzählen erzwingen konnte. In der 2. Runde setzte Amini nach und brachte einige harte Treffer ins Ziel. Vor allem seine Leberhaken erwiesen sich als effektiv. Cakaj wurde erneut angezählt, rettete sich aber mit viel Kämpferherz in die Pause. Dort gab seine Ecke aber korrekter weise auf, um ihren Boxer zu schützen.

Kadetten, 66 Kilo (Sparring)

Anschließend bekam es Fabian Herrmann (Brunsbüttel) mit Joshua Franken (Langen) zu tun. Der deutlich größere Boxer aus Langen nutzte seine Reichweite sofort aus, um klare Treffer zu landen. Herrmann zeigte sich beherzt, konnte ein Anzählen aber nicht vermeiden. Nach der 1. Runde wurde dementsprechend abgebrochen.

Junioren, 54 Kilo

Danach boxten Pavel Levinski (Brunsbüttel) und Anthony Schulz (Raisdorf) gegeneinander. Rechtsausleger Schulz konnte sich zu Beginn Vorteile verschaffen, indem er den anstürmenden Brunsbüttler wiederholt abkonterte. Im 2. Durchgang fand Levinski etwas besser rein. Schulz hatte nach wie vor Konter drin, war aber nicht mehr ganz so dominant, wie zu Anfang. Im Verlauf der 3. Runde kam Levinski noch einmal auf. Schulz war zu verhalten und schenkte den Kampf in dieser Phase ab. Währenddessen arbeitete Levinski fleißig und sammelte die nötigen Punkte, um am Ende vorne zu liegen.

Junioren, 57 Kilo

Can Yildiz (BC Lübeck) trat anschließend gegen Usub Tamojev (Traktor Schwerin) an. Yildiz startete offensiv, während Tamojev mit explosiven Kontern antwortete. Die Haken des Schweriners schienen allerdings einen Hauch präziser zu kommen. Auch in der 2. Runde war Tamojev meist einen Tick schneller. Yildiz hielt den Kampf eng, konnte einen leichten Rückstand aber nicht verhindern. In der 3. Runde konnte der Schweriner seine Führung ausbauen. Die Attacken von Tamojev waren einfach einen Hauch schneller und konsequenter. Dennoch lieferte Yildiz bis zum Ende ein beherztes Gefecht. Die Punktrichter sahen am Ende Usub Tamojev verdient vorne.

Jugend, 81 Kilo

Im letzten Kampf vor der Pause kollidierten Enes Ay (SV Polizei) und Robin Germann (Raisdorf). Germann nutzte seine Reichweite sofort aus, um klare Treffer zu setzen. Ay war bemüht, kam aber nicht wirklich an den langen Armen seines Kontrahenten vorbei. In der 2. Runde ließ Germanns Kondition nach. Ay marschierte nun mit schweren Einzelhänden auf seinen Gegner ein und landete harte Treffer, die Germann ordentlich durchschüttelten. Der Kampf wurde nun zu einer blutigen Schlacht, in deren Verlauf der Lokalmatador einmal angezählt wurde. Das Blatt wendete sich. Auch die 3. Runde war eine wilde Schlacht. Beide Boxer holten wilde Schwinger raus, die für spektakuläre Action sorgten. Dementsprechend tobte die Halle, als die beiden Kämpfer mit blutverschmierten Nasen Fuß an Fuß standen und den besten Kampf des Tages boten. Am Ende siegte Enes Ay mit 2-1 Richterstimmen. Das Anzählen hatte den Kampf entschieden.

Jugend, 69 Kilo

Anschließend trafen Wolfgang Grieger (PSV Rostock) und Bjarne Dammann (FF Lübeck) aufeinander. Grieger konnte einiger gute Treffer landen, verlor aber den Überblick, sobald Dammann offensiv wurde. Auf diese Weise verlief die erste Runde recht eng. In der 2. Runde arbeitete Dammann effektiv zum Körper und entzog Grieger nach und nach die Kondition. Der Rostocker hatte sichtlich Schmerzen, feuerte aber immer noch beherzt zurück. Ein Anzählen konnte er aber nicht verhindern. Der Ringrichter beschloss, den Kampf an dieser Stelle abzubrechen, da die Wirkung der Leberhaken immer noch anhielt.

Junioren, 70 Kilo

Jetzt bekam es Nico Brase (Raisdorf) mit Robert Aschenbach (Boizenburg) zu tun. Brase startete offensiv, während Aschenbach eher auf Lücken wartete. Beide Boxer kamen in den einzelnen Schlagabtäuschen zu Treffern. Brase schien aber deutlich härter durchzukommen und verschaffte sich so Vorteile. In der 2. Runde wurde der Kampf etwas enger. Brase landete noch immer ein wenig härter, konnte aber nicht verhindern, dass Aschenbach den Kampf offen hielt. Wirklich zählbares brachte der Boizenburger allerdings auch im 3. und letzten Durchgang nicht zustande. Brase blieb konzentriert und baute seine Führung mit konsequentem Druck aus. Am Ende siegte der Lokalmatador verdient nach Punkten.

John Bielenberg vs Jan-Paul Tebben

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