WBC Asian Boxing Council – Titelkämpfe in Manila

Schaut man sich an, wie aktiv der Weltverband WBC in die Breite expandiert, ist man schnell zwischen Bewunderung und Misstrauen hin und her gerissen. Inzwischen gibt es 33 (!) unterschiedliche Titel, die unter dem Dach des WBC ausgeboxt werden. Das da nicht überall die erste Reihe des Boxsports antreten kann, sollte klar sein. Das die Organisation scheinbar über noch mehr Funktionäre als Titel verfügt, sei nur am Rande erwähnt.

So wird am 22. August es auch in Manila / Philippinen gleich 2 Veranstaltungen geben, bei denen es um asiatische WBC – Titel geht. Der 25-jährige Heimboxer Richard Claveras (8(8)-0-0) will gegen den 19-jährigen Thailänder Sangtong Chor Pakdee (4(4)-0-0) seinen WBC Asian Boxing Council – Titel im Halbfliegengewicht verteidigen. Bemerkenswert dabei: Der Thai hat 3 seiner Kämpfe gegen Debütanten gemacht und den 4. gegen einen Boxer, der bisher lediglich 2 Niederlagen auf der Uhr hatte.

Bei der gleichen Veranstaltung gibt es auch einen Frauen – Titelkampf. Die 27-jährige Japanerin Momoka Kanda gibt ihrer letzten Gegnerin, der Thailänderin Nongnun Mor Krungthepthonburi, ein Rematch. Beim ersten Kampf der beiden Strohgewichtlerinnen gab es zwar mit 3x 60:54 einen eindeutigen Sieg er Japanerin, doch irgend einen Grund muss es wohl zu diesem Rückkampf geben. Um diesen Titel auszuboxen, reichten beim ersten mal ganze 6 Runden. Diesmal sollen es 8 Runden sein. Bemerkenswert auch hier: Wenige Kämpfe der Thailänderin (2-1(1)-0) und eine negative Kampfbilanz der Japanerin (5-6-0) reichten für den ersten Titelkampf aus.

Am gleichen Tag wird an einem anderen Vorort von Manila gekämpft. Auch hier geht es um einen asiatischen WBC – Titel. Der 37-jährige Philippino Dennis Laurente (47(28)-5-5) verteidigt seinen Gürtel im Halbmittelgewicht. Zu diesem Zweck will er sich den Indonesier Elly Pangaribuan vorknöpfen, der mit eine Kampfrekord von 3(1)-3(2)-0 in diesen Titelkampf zieht und noch nie gegen einen Boxer mit positivem Kampfrekord gewonnen hat.

Wer sich gerne über Mismatches und eine Titelflut der Verbände aufregt, findet also auch in Asien genug „Futter“. Einer scheinbar unendlichen Menge an Funktionären steht eine Vielzahl von Kämpfen gegenüber, die nie und nimmer wert sind „Titelkampf“ genannt zu werden. Der Erfolg des WBC ist eben sehr breit angelegt. Wie oben bereits gesagt: Man ist zwischen Bewunderung und Misstrauen hin und her gerissen.

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  1. Kenneth

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