Nachbericht: Kick im Boxring Cup (Tag 2)

 

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Am Finaltag des 3. „Kick im Boxring Cup“ bekamen die Zuschauer in der Bezirkssporthalle Neukölln leider nur 9 Kämpfe zu sehen. Eine Flut von Absagen hatte dafür gesorgt, dass die Veranstaltung ein wenig kleiner ausfiel, als erwartet. Ungeachtet dessen zeigten die Boxer starke Kämpfe. „Kick im Boxring“ ist übrigens eine Aktion der Laureus Stiftung, welche sich für Gewaltprävention in den Berliner Brennpunkten einsetzt. (Mehr Infos unter: http://www.kick-im-boxring.de/)

Kadetten, 50 Kilo

Im ersten Kampf des Tages traf David Cornehl (Marner TV) auf Becht Al-Hassan (Nord Wedding). Al-Hassan nutzte seine Reichweiten-Vorteile aus und setzte Cornehl mit seinen langen Geraden ordentlich zu. Schließlich stellte Al-Hassan seinen Gegner in der Ecke und bearbeitete ihn mit Körper-Kopf Kombinationen, bis der Ringrichter anzählte. Cornehl stellte sich noch einmal tapfer zum Kampf, kam aber zu Beginn der 2. Runde in eine ähnliche Situation. Al-Hassan ließ seine Fäuste fliegen, bis Cornehl ein weiteres mal angezählt wurde. Daraufhin brach der Ringrichter das Gefecht ab. Becht Al-Hassan siegte durch TKO in der 2. Runde und hinterließ dabei einen starken Eindruck.

Jugend, 60 Kilo

Als nächstes waren Soleiman Asefi (SV Polizei Hamburg) und Suleiman Faustok (Neukölln) an der Reihe. Asefi bestimmte weite Strecken der 1. Runde mit seinem Jab und konnte Faustok in eine recht defensive Taktik drängen. Doch der Berliner blieb beherzt und erinnerte mit einem krachenden linken Haken daran, dass er nicht zum verlieren gekommen war. Im 2. Durchgang blieb Asefi effektiver. Mit Distanzboxen und der höheren Schlagfrequenz konnte sich der Hamburger zunehmend Vorteile erarbeiten. Faustok wartete oft zu lange, ehe er gegen Rundenende ein wenig aufdrehte und eine handvoll Einzeltreffer landen konnte. In der Schlussrunde versuchte Faustok noch einmal alles, bereitete seine Attacken aber selten mit der Führungshand vor. Asefi nutzte dies auf, um mit der Rechten zu kontern und sich zur Seite raus zu bewegen. Am Ende siegte der Hamburger verdient nach Punkten.

Junioren, 64 Kilo

Danach bekam es Bjarne Müller (Marner TV) mit Furat Okbi (Isigym) zu tun. Okbi startete furios und konnte Müller mit einer wilden Schlagserie hinter seine Doppeldeckung zurück treiben. Der Marner kassierte einige Treffer, wurde angezählt und erlitt bei der Aktion starkes Nasenbluten. Daraufhin entschied seine Ecke, den Kampf abzubrechen. Somit siegte Furat Okbi nach starkem Kampf durch TKO Aufgabe.

Elite, 69 Kilo

Jetzt kam die Stunde von Ahmadulla Noori (TH Eilbek) und Mohamed El-Mosleh (Neukölln). El-Mosleh erwischte den besseren Start. Während Noori auf Distanzboxen fixiert war, versuchte es der Berliner mit wilden Schlagserien, die nicht sonderlich variabel, dafür aber enorm kraftvoll und durchaus präzise kamen. In der 2. Runde kam Noori etwas besser rein, da er über weite Strecken aktiver war. El-Mosleh gönnte sich nun lange Pausen, kam am Ende aber wieder auf, als er mehrfach seine krachende Rechte ins Ziel bringen konnte. Im 3. Durchgang bekamen die Zuschauer eine regelrechte Ringschlacht zu sehen. Noori erwischte den besseren Start, ehe der Berliner eine brutale Rechte ins Ziel brachte. Ab diesem Zeitpunkt klammerte Noori die meisten Schlagwechsel ab und schien darauf bedacht, weitere Treffer zu vermeiden. Am Ende gewann Ahmadulla Noori mit 2-1 Richterstimmen.

Jugend, 64 Kilo (Wettkampfsparring)

Nun waren Hussein El-Sultani (Nord Wedding) und Farid El-Nasser (Neukölln) an der Reihe. Es entwickelte sich ein enges Gefecht, zu dessen Beginn El-Nasser mit seinen schnellen Geraden, die des Öfteren als Konter kamen, leichte Vorteile hatte. El-Sultani blieb aber beherzt und suchte seine Chance. Im 2. Durchgang bestimmte El-Nasser den Kampf. Der Neuköllner eröffnete die meisten Schlagwechsel und kam mit schnellen Kombinationen zum Zug. Zu Beginn der 3. Runde hatte El-Sultani zwei harte Konter im Ziel. El-Nasser blieb boxerisch etwas stärker, musste dem hohen Tempo aber allmählich Tribut zollen. El-Sultani kam etwas auf und brachte gegen Ende des Kampfes noch einige linke Haken unter.

Jugend/Elite, 69 Kilo

Anschließend boxte Bujar Murseli (TH Eilbek) gegen den etwas älteren Victor Ramis (Hertha BSC). Murseli erwischte den etwas besseren Start. Der Eilbeker eröffnete die meisten Schlagwechsel und hatte einige Kombinationen drin. Rechtsausleger Ramis hatte allerdings Einzeltreffer im Ziel und hielt sich auf diese Weise im Kampf. In der 2. Runde blieb der Berliner gefährlich. Murseli ließ es zuweilen an Distanzgefühl vermissen und öffnete sich für die Konter von Ramis. Murseli profitierte zwar von seiner Erfahrung, hatte aber durchaus Probleme. In der 3. und letzten Runde holten beide Boxer noch einmal alles aus sich raus. Murseli war in dieser Phase etwas effektiver, musste aber wiederholt harte Einzeltreffer des Berliners nehmen, der, obwohl er zuvor nur 4 Kämpfe bestritten hatte, eine beachtenswerte Leistung zeigte. Am Ende siegte Bujar Murseli nach Punkten.

Jugend, 69 Kilo

Vardges Martirosyan (Marner TV) bekam es nun mit Hamza El-Nasser (Neukölln) zu tun. Martirosyan startete mit konstantem Druck, bereitete seine Angriffe mit dem Jab vor und brachte mehrfach seine Schlaghand ins Ziel. El-Nasser war zunächst recht verhalten und suchte noch nach der richtigen Distanz. Auch in der 2. Runde war Martirosyan aktiver. Der Marner nutzte seine deutlich überlegene Erfahrung aus und bestimmte den Kampf nach Belieben. El-Nasser zeigte enormes Kämpferherz, hatte aber sichtlich Respekt vor dem Marner. Während des 3. und letzten Durchgangs holten beide Boxer noch einmal alles aus sich heraus. Martirosyan reduzierte nun seine Schlagfrequenz, behielt das Heft aber mit präzisen Einzelschlägen in der Hand. Am Ende brachte ihm dies einen verdienten Punktsieg ein.

Jugend, 75 Kilo

Im nächsten Kampf kollidierten Ibrahim Ahmed (Hertha BSC) und Omar Badran (Neukölln). Ahmed startete offensiv und setzte den Lokalmatador ordentlich unter Druck. Badran hatte einige Konter im Ziel, gab die Runde aber über die Aktivität ab. In der 2. Runde konnte Badran etwas besser in den Kampf finden und den Durchgang ausgeglichen gestalten. Beide Boxer hatten ihre Momente, sodass die Spannung bis zum Schluss erhalten blieb. Auch die 3. Runde startete eng, ehe sich Ahmed mit mehreren Schlaghänden Vorteile verschaffen konnte. Badran hatte einzelne Konter drin, fand aber nicht immer die richtige Schlagdistanz. Letztendlich siegte Ibrahim Ahmed mit 2-1 Richterstimmen.

Junioren, 57 Kilo

Im letzten Kampf des Turniers trafen Riad Saad (Isigym) und Abdulkadir Bektas (Neukölln) aufeinander. Saad erwischte den besseren Start. Der Boxer vom Isigym trieb Bektas mit seinem Jab vor sich her und schloss mehrfach schön mit der Schlaghand ab. Bektas zeigte eine solide Defensive, war aber etwas zu verhalten. Auch im 2. Durchgang blieb dieses Muster erhalten. Saad agierte souverän aus der Distanz und konnte Bektas, der kaum zurück schlug, relativ locker ausboxen. Der Neuköllner zeigte sich beherzt, fand aber einfach nicht in den Kampf. In der 3. und letzten Runde lief es weiterhin nach diesem Muster, woraufhin Bektas Ecke den Kampf aufgab. Somit gewann Riad Saad durch TKO Aufgabe.

 

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