Siege für Schulz und Baraou

Chemiepokal: Nachbericht der 8. Verstaltung

Robert Harutyunyan vs Lei Wang

Die 8. Veranstaltung des Chemiepokals 2014 erwies sich als spannende Sache. Aus deutscher Sicht zogen Ronny Beblik, Robert Harutyunyan (Foto), Albon Pervizaj und Ali Kiydin den Kürzeren, lieferten aber bis auf Beblik einen engen Kampf. Siegreich waren dagegen Florian Schulz und Abbas Baraou, die ihre Einsätze souverän gestalten konnten.

Fliegengewicht

Im ersten Kampf des Abends traf Ronny Beblik (Deutschland) auf Aleksandr Riscan (Moldawien). Der flinke Rechtsausleger Riscan konnte sich zu Beginn mit cleverem Distanzboxen absetzen. Beblik schaffte es nur selten, den Weg abzuschneiden und lief wiederholt in die linke Schlaghand seines Gegners hinein. Dieses Muster setzte sich auch im 2. Durchgang fort. Riscan legte nun mehr Kraft in seine Schläge und erwischte Beblik zuverlässig mit dem rechten Haken. Ein Körpertreffer schickte den Sachsen schließlich zu Boden. Beblik stand aber mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf und erholte sich. Doch auch die 3. Runde hielt Vorteile für Riscan bereit. Beblik marschierte zwar beherzt nach vorne, fing sich aber einen Konter nach dem anderen. Riscan zeigte eine brillante boxerische Leistung und siegte verdient nach Punkten.

Fliegengewicht

Ilyas Suleimanov (Kasachstan) bekam es anschließend mit Vasily Vetkin (Russland) zu tun. Rechtsausleger Vetkin versuchte zunächst, den Kampf zu machen, lief aber mehrfach in die kraftvolle Rechte des Kasachen. Während Vetkin mehr arbeitete, hatte Suleimanov mehr Treffer, sodass die Runde schwer zu werten war. In der 2. Runde fand Vetkin etwas besser rein und brachte mehrere Kombinationen am Kopf des Kasachen unter. Suleimanov hatte immer noch seine Momente, konnte aber nicht verhindern, dass der Kampf enger wurde. Im 3. und letzten Durchgang rannte Vetkin noch einmal beherzt an, während Suleimanov auf Beinarbeit und Einzelschläge setzte. Am Ende fand der Stil von Ilyas Suleimanov mehr Anklang bei den Punktrichtern und verschaffte ihm einen knappen Sieg.

Leichtgewicht

Anschließend boxte Robert Harutyunyan (Deutschland) gegen Berik Abdrakhmanov (Kasachstan). Der Kasache machte zu Beginn etwas mehr, während Harutyunyan bis auf wenige Aktionen eher abwartend boxte. Klar absetzen konnte sich zunächst keiner, wenngleich leichte Vorteile auf Seiten von Abdrakhmanov zu beobachten waren. In der 2. Runde konnte Harutyunyan etwas mehr Schläge unterbringen und gestaltete den Kampf durchaus eng. Abdrakhmanov hatte zwar die eine oder andere Rechte drin, wirkte aber zuweilen leicht verunsichert. Offenbar hatte der WM-Dritte nicht so viel Gegenwehr erwartet. In der 3. Runde verlagerte sich der Kasache mehr aufs Kontern und hatte damit durchaus Erfolg. Harutyunyan hatte die eine oder andere gute Aktion, lief aber mehrfach in die harte Rechte seines Gegners hinein. Am Ende zahlte sich der Kampf für Berik Abdrakhmanov aus, als er zum Punktsieger erklärt wurde.

Schwergewicht

Nun kam es zum Duell zwischen Xuanxuan Wang (China) und Albon Pervizaj (Deutschland). Der chinesische Rechtsausleger war zweifellos eine schwere Aufgabe, die Pervizaj aber bereits in der 1. Runde mit klaren Treffern anging. Wang hatte Probleme mit dem schnellen Deutschen, der immer wieder an den langen Armen des Chinesen vorbei kam, Treffer setzte und sofort wieder auf Distanz ging. In der 2. Runde ging Pervizaj etwas druckvoller zu Werke und bestimmte, bis auf wenige Konter des Chinesen, die Runde. Wiederholt landete der Hamburger schnelle Kombinationen am Kopf von Wang. Im Verlauf des 3. Durchgangs ließ Pervizajs Kondition etwas nach. Zudem marschierte er nur noch nach vorne und vergaß, nach dem Angriff wieder raus zu gehen. Wang nutzte dies für einige Treffer und siegte am Ende etwas glücklich nach Punkten.

Superschwergewicht

Als nächstes waren Tony Yoka (Frankreich) und Florian Schulz (Deutschland) an der Reihe. Nach engem Beginn konnte Schulz bereits in der 1. Runde mit einer harten Rechten durchkommen, welche Yoka auf die Bretter schickte. Der Franzose stand angeschlagen wieder auf, überstand die Runde aber. In der 2. Runde fand Yoka etwas besser rein und konterte den nach vorne marschierenden Deutschen mehrfach ab. Schulz schien nun ein wenig zu verkrampfen und auf den entscheidenden Treffer zu lauern. Während des 3. Durchgangs fand der Deutsche seine Linie wieder und brachte mehrfach klare Treffer am Kopf des Franzosen unter. Yoka war zwar beherzt, fand aber kein Mittel, um Schulz beizukommen. Am Ende siegte Florian Schulz verdient nach Punkten.

Leichtgewicht

Jetzt kam die Stunde von David Oliver Joyce (Irland) und Elian Dimitrov (Bulgarien). Joyce startete druckvoll und marschierte unter Dauerfeuer auf Dimitrov zu. Der Bulgare brachte einige Konter unter, wurde aber die meiste Zeit vom starken Iren überrollt. In der 2. Runde fuhr Joyce damit fort, seinen Gegner zu zermürben. Dimitrov war zwar tapfer, schaltete aber relativ schnell in den Überlebens-Modus. Immer wieder stellte Joyce den Bulgaren und hämmerte mit linken Haken und Körperserien auf ihn ein. Auch in der 3. Runde änderte sich dieses Bild nicht. Dimitrov war zwar bemüht, kassierte aber mehrere Schlaghände des Iren, der ab Hälfte des Durchgangs ein wenig Tempo rausnahm und Kraft für das morgige Finale sparte. Am klaren Punktsieg von David Oliver Joyce gab es am Ende nichts zu zweifeln.

Weltergewicht

Danach sollte es Wei Liu (China) mit Ruslan Iuldashev (Russland) zu tun bekommen. Leider erkrankte der Russe kurzfristig, wodurch Wei Liu durch Walkover siegte und ins Finale einzog.

Weltergewicht

Der nächste Kampf wurde von Abbas Baraou (Deutschland) und Stephen Gerard Donnelly (Irland) bestritten. Baraou startete druckvoll und marschierte mit hoher Schlagfrequenz auf den Iren zu. Donnelly fing vieles mit der Doppeldeckung ab, trat offensiv aber nur sehr dezent in Erscheinung. In der 2. Runde fuhr Baraou damit fort, Donnelly mit zahlreichen Haken und Körpertreffern zu bearbeiten. Donnelly versuchte, Baraou seinerseits in den Rückwärtsgang zu drängen, kam damit aber nicht durch. Nach und nach wurde der Ire zermürbt. Im 3. Durchgang holte Donnelly noch einmal alles aus sich raus. Baraou stand jedoch seinen Mann und feuerte ohne Unterlass zurück. Dabei konnte der Deutsche erneut die besseren Hände ins Ziel bringen, was ihm letztendlich den Punktsieg sicherte.

Schwergewicht

Nun kollidierten Namhyeong Park (Korea) und Alexei Egorov (Russland). Beide Kämpfer stellten sich ohne Abtastphase sofort Fuß an Fuß und prügelten wild aufeinander ein. Egorov brachte dabei eine krachende Rechte ins Ziel, welche nach ca. 10 Sekunden für eine stark blutende Verletzung an Parks Ohr sorgte. Daraufhin wurde der Kampf abgebrochen und Egorov siegte durch TKO Verletzung.

Superschwergewicht

Im letzten Kampf des Tages trafen Ali Kiydin (Deutschland) und Joseph Joyce (England) aufeinander. Kiydin startete offensiv und konnte Joyce mehrfach hart mit der Rechten erwischen. Der Engländer hatte einige Konter drin, bekam aber sichtlich Respekt vor den wuchtigen Schlägen des Hessen. Zu Beginn der 2. Runde hatte Kiydin weiterhin leichte Vorteile, hatte kurz darauf aber einen Einbruch. Joyce kam auf und nutzte die fehlende Balance des Deutschen für Konter aus. Doch Kiydin kam zurück und landete kurz vor dem Gong zwei weitere Volltreffer, welche das enorme Kinn von Joyce unterstrichen. In der 3. und letzten Runde wurde der Kampf endgültig zur Schlacht. Kiydin war konditionell am Ende und ließ sich zu schnell an den Seilen stellen. Joyce konnte sich boxerische Vorteile erarbeiten und brachte zahlreiche Treffer ins Ziel. Zwischendurch schlug Kiydin aber immer wieder brutale Schwinger, welche das Betonkinn des Engländers voll trafen. Am Ende zahlte sich die bessere Technik aber aus und Joyce siegte nach Punkten.

 

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