Gute Kämpfe in der Bruno Gehrke Halle

Nachbericht: Spandauer Meisterschaften 2014

 

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Bei den Spandauer Meisterschaften 2014 war vieles anders, als im Vorjahr. Das Turnier war dieses Mal vom Boxkeller in die große Sporthalle verlegt worden, die aber trotzdem gut besucht war. 18 Kämpfe standen auf dem Programm, bei denen sogar Gäste aus dem hohen Norden mit von der Partie waren. Lesen sie hier ausführlich, was die Zuschauer in der Bruno Gehrke Halle zu sehen bekamen! 

Schüler, 34 Kilo

Im ersten Kampf des Tages trafen Aleksej Bernusconi (Spandau) und Pascal Kratzke (Blau Gelb) aufeinander. Bernusconi schob sich hinter einer soliden Doppeldeckung an seinen Gegner heran und konnte Kratzke in eine sehr defensive Taktik zwingen. Mehrfach kam der Spandauer mit seiner Rechten durch und sicherte sich die Runde deutlich. Auch in der 2. Runde war Kratzke zu verhalten. Der Kämpfer von Blau-Gelb war zu sehr mit seiner Deckungsarbeit beschäftigt und schlug kaum zurück. So kam es, dass sich Bernusconi über die Schlagfrequenz einen deutlichen Vorsprung aufbauen konnte. Im 3. und letzten Durchgang konnte der Spandauer seinen Vorsprung souverän vergrößern und einen verdienten Punktsieg einfahren.

Kadetten, 52 Kilo

Nun kam es zum Duell zwischen Ismael Dasdaev (Stahl) und Bech El Hassan (Nord-Wedding). El Hassan startete etwas aktiver und konnte mehrfach seine harte Rechte ins Ziel bringen. Dasdaev feuerte zwar beherzt zurück, ließ es aber zunächst am richtigen Distanzgefühl vermissen. Auch in der 2. Runde war El Hassan der effektivere Boxer. Dasdaev zeigte Kämpferherz, musste aber die eine oder andere harte Schlaghand seines Gegners einstecken. Einzelne Konter hatte Dasdaev drin, welche aber nicht ausreichten, um aufzuholen. Im 3. und letzten Durchgang holten beide Kämpfer noch einmal alles aus sich raus. Erneut war es El Hassan, der die besseren Treffer im Ziel hatte. Dennoch entschieden sich die Punktrichter für Ismael Dadaev, der somit einen glücklichen Sieg einfuhr.

Kadetten, verschiedene Gewichtsklassen (Wettkampfsparring)

Jetzt kam die Stunde von Sophia Fielitz (Spandau) und Maxi Mehlitz (Stahl). Es entwickelte sich ein enger Kampf, zu dessen Beginn beide Boxerinnen ihre Momente hatten. Klar absetzen konnte sich zunächst keine. In der 2. Runde fand Mehlitz besser rein und konnte mit ihren Links-Rechts Kombinationen zum Zug kommen. Fielitz hatte nach wie vor Einzeltreffer drin, bekam aber zunehmend Probleme mit Mehlitz langen Geraden. In der 3. und letzten Runde mobilisierte Mehlitz noch einmal ihre Kräfte und bestimmte das Sparring mit ihrem Jab und der rechten Schlaghand. Fielitz blieb bemüht, hatte aber nun deutliche Nachteile. Am Ende wurde das übliche Unentschieden eines Wettkampfsparrings verkündet.

Jugend, 78 Kilo

Nun kam es zum Aufeinandertreffen von Omar Baldran (Neukölln) und Hans Sachs (Blau-Gelb). Baldran erwischte den deutlich besseren Start und konterte den anstürmenden Sachs immer wieder mit seiner rechten Schlaghand ab. Sachs zeigte sich beherzt, erlitt aber rasch eine stark blutende Nase, welche für den Abbruch des Kampfes sorgte. Laut Regularien wird bei einer Verletzung während eines Turniers die Punktwertung verlesen, welche Omar Baldran zum Sieger erklärte.

Junioren, 69 Kilo

Im nächsten Kampf trafen Hasan Necibov (Olympia 75) und Magomed Zisdoev (BTSC) aufeinander. Es entwickelte sich ein enger Kampf auch technisch hohem Niveau, zu dessen Beginn Rechtsausleger Necibov die etwas besseren Treffer im Ziel hatte. Klar absetzen konnte er sich aber zunächst nicht. Im 2. Durchgang erhöhte Necibov den Druck und brachte mehrfach seine linke Schlaghand an. Zisdoev war zwar bemüht, wurde nun aber etwas zu passiv. Präzision und Auge waren auf Seiten des Olympia-Boxers, welcher seinen Vorsprung nun kontinuierlich ausbaute. In der 3. und letzten Runde blieb Necibov überlegen, behielt das bisherige Tempo bei und konnte einen souveränen Punktsieg ins Ziel retten.

Junioren, 62 Kilo

Als nächstes kollidierten Moussa Dahoud (Isigym) und Hamed El-Abadi (ABV). Dahoud konzentrierte sich zunächst aufs Kontern, während El-Abadi offensiv startete. Im Verlauf des 1. Durchgangs hatten beide Kämpfer ihre Momente, sodass sich keine Vorteile für einen von ihnen ergaben. Auch in der 2. Runde verlief der Kampf relativ eng. El-Abadi brachte einige harte Körpertreffer ins Ziel, vernachlässigte beim reingehen aber manchmal seine Deckung, sodass sich Dahoud mit Kontern im Kampf halten konnte. Nachdem die 3. Runde nach einem ähnlichen Muster verlief, hatten die Punktrichter eine schwierige Aufgabe. Letztendlich siegte Hamed El-Abadi mit 2-1 Richterstimmen, was den engen Kampfverlauf noch einmal unterstrich.

Junioren, 69 Kilo (Weiblich)

Bineta Hansen (BC Sparta) traf anschließend auf Christina Küter (Stahl). Die Deutsche Meisterin Hansen erwischte den besseren Start und boxte ihre tapfere Gegnerin mit klaren Treffern aus. Mehrere Harte Schläge von Hansen landeten im Ziel und ließen vermuten, dass der Kampf nicht lange dauern würde. Küter musste wegen einer stark blutenden Nase behandelt werden und war in der Folge so unterlegen, dass der Ringrichter den Kampf noch in der 1. Runde abbrach. Somit siegte Bineta Hansen durch TKO und bleibt weiterhin unbesiegt.

Junioren, 57 Kilo

Jihad El Moussa (Olympia 75) bekam es nun mit Haris Hokic (Hertha BSC) zu tun. Moussa startete aktiver, arbeitete viel zum Körper und konnte sich auf diese Weise Vorteile verschaffen. Hokic war zwar bemüht, fand aber zunächst noch nicht die richtige Distanz. Auch im 2. Durchgang konnte Moussa mit hoher Aktivität und variablen Kombinationen zum Erfolg kommen. Der Olympia-Boxer war meistens einen Tick entschlossener und konnte seine Führung auf diese Weise ausbauen. Einzelne Konter von Hokic waren vorhanden, reichten aber nicht, um das Ruder herum zu reißen. In der 3. und letzten Runde holten beide Boxer noch einmal alles aus sich raus und boten den Zuschauern einen tollen Kampf. Letztendlich war es auch hier wieder Moussa, der die besseren Treffer landen und am Ende einen Punktsieg feiern durfte.

Jugend, 63 Kilo

Nun boxte Suleiman Faustok (Neukölln) gegen Mohamed Dahami (Olympia 75). Faustok startete aktiver und konnte mehrfach hart zum Körper treffen. Dahami hatte einzelne Konter drin, schien aber leicht in Rückstand zu geraten. In der 2. Runde fuhr Faustok damit fort, Druck aufzubauen und konnte mehrere Treffer ins Ziel bringen. Dahami blieb beherzt, fand aber kein Mittel, um seinem aggressiven Gegner beizukommen. Im 3. und letzten Durchgang mobilisierten beiden Boxer noch einmal ihre Kräfte. Erneut war Faustok der effektivere Boxer und konnte seinen klaren Punktsieg souverän nach Hause boxen.

Junioren, 58 Kilo

Nach der Pause trafen Albert Zisdoev (BTSC) und Hussein Al Sudani (ABV) aufeinander. Es entwickelte sich ein enger Kampf, zu dessen Beginn Zisdoev die Offensive suchte. Al Sudani hielt sich aber mit Kontern im Kampf, sodass sich zunächst keiner der Beiden klar absetzen konnte. Auch in der 2. Runde war das Gefecht hart umkämpft. Beide Boxer hatten auf ihre Weise Erfolg, sodass der Kampf immer hin und her ging. Al Sudanis Konter waren hart, doch Zisdoev marschierte ohne Unterlass nach vorne und hielt das Tempo hoch. Auch die letzte Runde verlief nach diesem Muster. Beide Boxer hatten Erfolg, sodass die Punktrichter am Ende ein hauchdünnes Urteil zu fällen hatten. Am Ende siegte Hussein Al Sudani nach Punkten.

Elite, 81 Kilo

Nun kam die Stunde von Dennis Nyamor Bbege (Flensburg) und Mateusz Okbi (Isigym). Es entwickelte sich ein enger Kampf, der vorwiegend aus der Distanz geführt wurde. Bbebe stellte gute Reflexe unter Beweis, fing sich aber ab und an einen Treffer vom konzentriert boxenden Berliner ein. Dennoch konnte sich Bbege leicht absetzen. In der 2. Runde fand Bbege besser rein und konnte gut mit seinem Jab arbeiten, ehe er einen harten Konter ins Ziel brachte, welcher kurzzeitig für wacklige Beine bei Okbi sorgte. Auch in der Folge hatte der Flensburger Oberwasser und holte sich den 2. Durchgang deutlich. Okbi brauchte also etwas dramatisches, als der Gong zur 3. und letzten Runde ertönte. Im 3. und letzten Durchgang holten beide Boxer noch einmal alles aus sich raus. Es blieb bis zum Ende ein spannendes Gefecht, in dem Okbi attackierte und Bbege mit Kontern arbeitete. Am Ende siegte der Flensburger nach Punkten.

Elite, 70 Kilo

Danach kollidierten Magomed Zultigov (Neukölln) und Daniel Regner (Spandau). Rechtsausleger Zultigov startete mit kontrolliertem Druck und konnte dank eines krachenden rechten Hakens ein schnelles Anzählen von Regner erzwingen. Der Spandauer stellte sich noch einmal tapfer zum Kampf, kassierte aber kurz darauf einen Niederschlag, der den Ringrichter dazu veranlasste, den Kampf zu beenden. Somit siegte Magomed Zultigov durch TKO und hinterließ einen starken Eindruck.

Jugend, 57 Kilo

Anschließend boxte Mike Knaak (Stahl) gegen Alen Rahimic (Olympia 75). Es entbrannte ein beherzter Schlagabtausch, in dessen Verlauf Rahimic seinen Gegner in der Ecke stellen und so lange bearbeiten konnte, bis Knaak angezählt wurde. Rahimic setzte entschlossen nach und arbeitete mit harten Körpertreffern, schaffte es aber vorerst nicht, Knaak zu stoppen. In der 2. Runde fand der Boxer von Stahl etwas besser in den Kampf, arbeitete kontinuierlich im Vorwärtsgang und schaffte es, Rahimic seinen Stil aufzuzwingen. Das Gefecht wurde enger, sodass es noch einmal richtig spannend wurde. In der Schlussrunde tobte die Ringschlacht hin und her. Knaak marschierte unerbittlich nach vorne und legte eine enorme Schlagfrequenz an den Tag, musste aber ab und an harte Konter einstecken, die sichtlich weh taten. Am Ende entschieden sich die Punktrichter mit 2-1 Richterstimmen für Alen Rahimic. Das Anzählen hatte den Kampf entschieden.

Jugend, 64 Kilo

Danach bekam es Tarik Dogan (Isigym) mit Theodor Humeniuk (Pro Sport) zu tun. Dogan startete aktiv und arbeitete mit variablen Kombinationen, welche ihm eine Führung einbrachten. Humeniuk war zwar bemüht, suchte aber noch nach der richtigen Distanz. Auch in der 2. Runde erwies sich Dogans Arbeit als effektiver. Humeniuk wurde einmal angezählt, stellte sich aber tapfer wieder zum Kampf. Doch Dogan hatte Blut geleckt und setzte konzentriert nach. Einige Treffer später wurde der Kampf abgebrochen, sodass Tarik Dogan nach starker Leistung durch TKO in der 2. Runde siegte.

Jugend, 69 Kilo

Jetzt kam die Stunde von Alban Hansen (BC Sparta) und Can Matiske (Spandau). Hansen erwischte den besseren Start und konnte Matiske mit seiner Führungshand sowie harten Links-Rechts Kombinationen ordentlich zusetzen. Der Berliner hatte zwar Einzeltreffer drin, schnitt die Wege aber zu selten ab, um wirklich zum Zug zu kommen. In der 2. Runde fand Matiske etwas besser rein. Hansen konnte den Berliner meist auf Distanz halten, musste zuweilen aber die harte Rechte von Matiske einstecken. Dennoch blieb der Norddeutsche mit seinen langen Geraden und der höheren Schlagfrequenz leicht überlegen. In der 3. und letzten Runde holten beide Boxer noch einmal alles aus sich heraus. Hansen blieb weiterhin der aktivere und konnte wichtige Zähler mit seinem Jab sammeln, während Matiske auf den alles entscheidenden Schlag drängte, der aber trotz Einzeltreffer nicht kam. Am Ende siegte Can Matiske mit 2-1 Richterstimmen.

Elite, 81 Kilo

Frederik Franz (Potsdam) traf anschließend auf Phillip Stammer (Isigym). Franz erwischte einen guten Start und konnte Stammer mit kraftvollen Haken erwischen, welche sichtlich Wirkung hinterließen und ein Anzählen des Berliners zur Folge hatte. Franz setzte nach und konnte seine Führung in der 2. Runde ausbauen. Stammer schaffte es nun besser, sich den Attacken zu entziehen, war aber zu passiv, um den Rückstand aufzuholen. Franz versuchte es mit überraschenden Angriffen, die aber zunehmend ins Leere gingen. In der 3. Runde suchte Stammer schließlich den Vorwärtsgang, stieß seinen Jab raus und versuchte, den konditionell etwas einbrechenden Franz zu stellen. Erst gegen Ende fand der Potsdamer wieder rein und beendete den Kampf mit einer erfolgreichen Offensive. Die Punktrichter gaben den Kampf schließlich mit 2-1 Richterstimmen an Frederik Franz.

Elite, 81 Kilo

Im vorletzten Kampf bekam es Mustafa Balhas (Hertha BSC) mit Kojo Marchee (PSV) zu tun. Balhas startete aggressiv und drängte mit aller Macht in den Infight. Marchee, der für seine Gewichtsklasse über eine enorme Größe verfügt, kam mit seinen langen Armen nicht zum Zug, wenn Balhas an ihm dran war und gab die Runde klar ab. Im 2. Durchgang setzte sich dieses Muster fort. Balhas attackierte, teilweise ungestüm, und war damit erfolgreich. Marchee zeigte sich beherzt, fand aber zunächst kein Mittel. Letztendlich beendete ein Leberhaken den Kampf. Marchee ging mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Knie und wurde vom Ringrichter ausgezählt. Ein Handtuchwurf, um eine KO-Sperre zu verhindern, wurde vom Ringrichter nicht bemerkt, sodass das Urteil KO statt Aufgabe lautete.

Elite, 69 Kilo

Im letzten Kampf des Tages traf Phillip Remde (Spandau) auf Firat Tekin (Olympia 75). Es entwickelte sich ein enger Kampf, zu dessen Beginn Tekin eine leichte Führung aufbauen konnte. Remde ließ sich des Öfteren auf den offenen Schlagabtausch ein, wo Tekin mit seiner hohen Schlagfrequenz Vorteile hatte. Auch in der 2. Runde war Tekin mit harten Körpertreffern und hoher Aktivität zur Stelle. Remde ließ ab und an sein Talent aufblitzen, war insgesamt aber zu verhalten. Erst gegen Ende der Runde wachte Remde etwas auf und brachte eine Reihe von Wirkungstreffern ins Ziel, die Tekin aber schnell wieder abschüttelte. Im Verlauf des 3. Durchgangs kam Remde schließlich auf und trieb Tekin mit harten Treffern durch den Ring. Tekin landete einige Konter, musste nun aber hart kämpfen, um über die Zeit zu kommen. Remnde drängte auf den KO, sodass das Gefecht gegen Ende zur knallharten Schlacht wurde, aus der Firat Tekin als Punktsieger hervor ging.

 

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