Starke Kämpfe an der Förde

Nachbericht: Boxen in Flensburg

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Bei einer Veranstaltung des DGF Flensburg bekamen die Zuschauer zahlreiche Kämpfe auf hohem Niveau zu sehen. Auch mehrere Vereine aus dem nahen Dänemark hatten die Reise an die Förde auf sich genommen. In der Idraetshalle gab es ganze 10 Lokalmatadoren zu sehen, welche trotz Kirmes und verkaufsoffenem Sonntag reichlich Zuschauer in die Halle lockten. Nicht einmal das Handball-Spiel im Nebenraum konnte verhindern, dass der Saal brechend voll war. Im Hauptkampf des Abends setzte sich Jörg Alles mit einem starken KO durch und holte sich den Erwin Pophal Pokal als bester Kämpfer.

Kadetten, 52 Kilo (Wettkampfsparring ohne Wertung)

Sulim (Flensburg) bekam es mit Tolga Ekinci (Finkenwerder) zu tun. Es entwickelte sich ein harter Kampf, in dem Ekinci sich zunächst Vorteile verschaffen konnte, indem er aggressiv auf den Flensburger zu marschierte. Rechtsausleger Sulim landete einige Konter, geriet aber leicht ins Hintertreffen. In der 2. Runde landete Ekinci schließlich mehrere harte Treffer. Einer davon, eine Schlaghand, sorgte für ein Anzählen des beherzten Sulim, der sich nur mit Mühe in die Pause retten konnte. Ekinci setzte nämlich entschlossen nach und konnte den Flensburger mehrfach in den Ecken stellen. In der 3. und letzten Runde holten beide Kämpfer noch einmal alles aus sich raus. Sulim zeigte enormes Kämpferherz, ließ sich aber auch in dieser Runde mehrfach in den Ecken stellen und bearbeiten.

Schüler, 35 Kilo

Im ersten Kampf mit Wertung trafen Phillip Hantusch (DGF Flensburg) und Kubilay Köse (Finkenwerder) aufeinander. Hantusch legte gut los und konnte Köse mit den besseren Reflexen und schnellen Händen ordentlich zusetzen. Der Hamburger war aber durchaus im Kampf und landete Einzeltreffer. In der 2. Runde erhöhte Köse den Druck und fand besser rein. Hantusch landete einige Konter, musste nun aber seinerseits Treffer einstecken. Im Verlauf des 3. Durchgangs konnte Köse mehrere linke Haken ins Ziel bringen. Hantusch wehrte sich, leistete sich in der Defensive aber einige Unaufmerksamkeiten. Am Ende siegte Phillip Hantusch einstimmig nach Punkten.

Jugend, 81 Kilo

Anschließend boxten Erhan Erdal (Telekom Lübeck) und Martin Petersen (DGF Flensburg) gegeneinander. Erdal arbeitete zunächst viel mit dem Jab, während sich Petersen auf seine Schlaghand verließ und diese ab und an im Ziel hatte. Zu Beginn des 2. Durchgangs hatte Erdal leichte Vorteile aus der Distanz. Kurz vor der Pause ließ sich der Lübecker aber stellen und kassierte mehrere Treffer in Folge. Daher war die Runde für die Offiziellen extrem schwer zu werten. In der 3. Runde holten beide Kämpfer noch einmal alles aus sich raus. Es entstand ein unterhaltsamer Schlagabtausch, in dem Petersen die bessere Deckung hatte und im Gegenzug mehrere klare Treffer landete. Am Ende siegte Martin Petersen knapp nach Punkten.

Jugend, 52 Kilo

Jetzt kam es zum Duell zwischen Müslüm Demirel (TSV Plön) und Kubilay Yildiz (Aarhus). Es entbrannte ein Schlagabtausch auf hohem technischen Niveau, in dessen Verlauf Yildiz zunächst die besseren Treffer landen konnte. In der 2. Runde fand der Plöner besser rein und konnte seinerseits Treffer landen. Yilmaz blieb aber hart im Nehmen und hielt die Runde mit harten Kontern offen. Klar absetzen konnte sich in dieser Phase keiner. Im 3. und letzten Durchgang hatte Yildiz zwar boxerische Vorteile, musste sich aber auch einmal anzählen lassen, nachdem er ohne Einschreiten des Ringrichters auf die Knie gegangen war und einen Tiefschlag monierte. Am Ergebnis änderte dies aber nichts mehr. Kubilay Yildiz siegte nach Punkten.

Kadetten, 50 Kilo

Viktor Jurk (DGF Flensburg) bekam es anschließend mit Alex Tilken (Hornslet) zu tun. Rechtsausleger Jurk nutzte zu Beginn seine Reichweitenvorteile aus und konnte mehrfach seine harte Linke ins Ziel bringen. Tilken war beherzt, fand aber zunächst kein Mittel, um die Distanz zu überbrücken. In der 2. Runde kam der Däne etwas besser rein und konnte den Flensburger mehrfach in die Seile drücken. Zählbare Treffer kamen dabei allerdings nur selten zustande. Zum Ende hin konnte Yurk seinen Jab etablieren und sich wieder Vorteile aus der Distanz verschaffen. In der letzten Runde stürmte der Däne noch einmal entschlossen nach vorne und versuchte, das Gefecht zu drehen. Jurk blieb aber konzentriert und verteidigte seinen Vorsprung mit präzisen Kontern zu Kopf und Körper. Am Ende siegte Viktor Jurk verdient nach Punkten.

Elite, 64 Kilo (Wettkampfsparring ohne Wertung)

Hamoon Aghababazadeh (DGF Flensburg) traf anschließend auf Ahmed Al Saadi (Telekom Lübeck). Al Saadi konnte sich relativ schnell Vorteile verschaffen. In den einzelnen Schlagwechseln konnte der Lübecker dank der schnelleren Hände und seinem krachenden Linken Haken einen Vorsprung aufbauen. Aghababazadeh war aber durchaus beherzt und versuchte alles. In der 2. Runde fuhr Al Saadi damit fort, den Kampf zu bestimmen. Aghababazadeh brachte zwar den einen oder anderen Konter ins Ziel, musste aber immer wieder die schweren Haken des Lübeckers einstecken. Im 3. Durchgang fand der Lokalmatador schließlich besser rein. Mit konstantem Druck und einigen Körpertreffern konnte Aghababazadeh seinerseits zu Erfolgen kommen. Al Saadi hielt aber immer noch hart dagegen und hätte in einem Wertungskampf klar gewonnen. Da die beiden Kämpfer vom Alter her nicht zusammen passten, fand der Kampf jedoch ohne Wertung statt. Auf den Zetteln der Punktrichter, welche trotzdem gepunktet hatten, lag Al Saadi vorne.

Jugend, 64 Kilo

Anschließend bekam es Ali Musaev (TSV Plön) mit Osman Barzani (Aarhus) zu tun. Barzani erwischte den besseren Start, hielt Musaev mit dem Jab auf Distanz und landete einige Körpertreffer. In der 2. Runde stellte sich Musaev etwas besser auf seinen Gegner ein und brachte mehrfach die Rechte als Konter ins Ziel. Barzani hatte noch immer einen brauchbaren Jab, kam aber mehrfach zu nahe an seinen Gegner heran, was Musaev sofort bestrafte. Zu Beginn des 3. Durchgangs war noch alles offen. Beide Kämpfer holten noch einmal alles aus sich raus und versuchten, die Punktrichter auf ihre Seite zu ziehen. Barzanis Waffe war nach wie vor seine starke Führungshand, während Musaev seltener, dafür aber deutlich wuchtiger zum Erfolg kam. Am Ende siegte Ali Mursaev mit 2-1 Richterstimmen nach Punkten.

Jugend, 75 Kilo

Jetzt kam es zum Duell zwischen Artur Ackermann (DGF Flensburg) und Henrik Jensen (Hornslet). Es entwickelte sich ein hartes Duell, zu dessen Beginn Ackermann leichte Vorteile aus der Distanz hatte, aber auch einige Treffer nehmen musste, wenn ihn Jensen an den Seilen stellte. Der 2. Durchgang sah erneut Vorteile bei Ackermann, der vor allem mit seinem Jab und dem Aufwärtshaken zum Erfolg kam, wenn Jensen in den Mann stürmte. Der Däne wiederum arbeitete zwar viel und machte Druck, traf dabei aber meistens nur die Deckung des Flensburgers. Dieses Muster setzte sich auch in der 3. Runde fort. Ackermann blieb konzentriert und boxte den erfahrenen Jensen kontinuierlich aus. Nichts desto trotz stellte der Däne Kämpferherz unter Beweis und suchte stets seine Chance. Trotzdem konnte Ackermann in der letzten Runde ein dreifaches Anzählen und somit den TKO erzwingen.

Junioren, 60 Kilo

Im letzten Kampf vor der Pause boxten Jack Jessen (Feldsted BK) und Kevin Klaus (Kaltenkirchen) gegeneinander. Klaus machte zu Beginn ordentlich Druck und brachte dabei die eine oder andere Rechte ins Ziel. Jessen landete einige Gegentreffer, konnte einen leichten Rückstand aber nicht verhindern. Auch in der 2. Runde war der Kaltenkirchner fleißiger. Wenn Jessen allerdings etwas machte, dann kam Klaus durchaus in Bedrängnis. Trotzdem ging der Kaltenkirchner leicht führend in die letzte Runde, welche Jessen aggressiver anging. Der Däne war nun überlegen und trieb seinen Kontrahenten mit variablen Kombinationen durch den Ring. Am Ende siegte Jack Jessen mit 2-1 Richterstimmen.

Elite, 69 Kilo (Wettkampfsparring ohne Wertung)

Jetzt kam die Stunde von Marina Möller (DGF Flensburg) und Jessica Petersen (Feldsted BK). Es entstand ein enger Kampf, zu dessen Beginn beide Frauen offensiv zur Sache gingen. Möller arbeitete viel mit dem Jab, während Petersen eher auf harte Einzelhände setzte. In der 2. Runde konnte sich die Dänin leichte Vorteile erarbeiten. Möller hatte zwar immer noch schöne Jabs im Ziel, ließ anschließend aber manchmal ihre Linke hängen, was Petersen ausnutzte. Klar absetzen konnte sich die Dänin aber nicht. In der 3. und letzten Runde mobilisierten beide Kämpferinnen noch einmal alle Kräfte und lieferten sich einen unterhaltsamen Schlagabtausch.

Elite, 91 Kilo

Anschließend trafen Kevin Küpeli (DGF Flensburg) und Sergios Panko (Kaltenkirchen) aufeinander. Panko machte sofort ordentlich Druck und konnte einige Führungshände ins Ziel bringen. Wirklich klar absetzen konnte sich der Kaltenkirchner aber nicht, da Küpeli allzu schwere Treffer durchaus zu vermeiden wusste. Dies änderte sich im 2. Durchgang, als Panko mit einem harten Kopftreffer durchkam und den Flensburger zu Boden schickte. Küpeli stand aber noch einmal auf und rettete sich beherzt in die Pause. In der 3. und letzten Runde suchte Panko den KO und konnte mehrere Schlaghände ins Ziel bringen. Küpeli steckte die Treffer aber weg und suchte bis zuletzt nach seiner Chance. Am Ende siegte Sergios Panko klar nach Punkten.

Jugend, 64 Kilo

Danach kam die Stunde von Andreas Jensen (Nykobing Mors) und Nicklas Hansen (Hornslet). Hansen startete aggressiv und drängte Jensen mit seinen Links-Rechts Kombinationen in den Rückwärtsgang. Der Boxer aus Hornslet landete mehrere Konter, kassierte aber auch einiges, da seine Beinarbeit nicht ausreichte, um dem druckvoll agierenden Hansen zu entkommen. Dieses Muster setzte sich auch in der 2. Runde fort. Jensen kassierte erneut eine harte Schlaghand und wurde relativ früh in der Runde angezählt. Doch Jensen zeigte sich äußerst kampfstark und schaffte es, ein vorzeitiges Ende vorerst abzuwenden. Nach Punkten war Hansen mittlerweile aber uneinholbar vorne. Auch in der 3. Runde machte Hansen gnadenlos Druck. Jensen keilte beherzt zurück, schaffte es aber trotz gelegentlicher Treffer nicht mehr, den Kampf zu drehen. Am Ende siegte Nicklas Hansen deutlich nach Punkten.

Jugend, 69 Kilo

Nun kam das Duell zwischen Yusuf Atemis (TSV Plön) und Kevin Wöhl (Kadgamala Heide). Atemis arbeitete zu Beginn mehr und konnte einige Treffer anbringen. Wöhl hielt sich aber mit einigen linken Haken im Kampf. In der 2. Runde konnte Artemis dank der höheren Schlagfrequenz einen Vorsprung aufbauen. Wöhl fing zwar vieles mit seiner Doppeldeckung ab, brachte offensiv aber kaum etwas zustande. Gegen Ende des Durchgangs schienen beide Kämpfer erschöpft und nahmen sich eine Auszeit. Im Verlauf des 3. Durchgangs mobilisierte Atemis noch einmal alle Reserven. Wöhl war nach wie vor bemüht, schaffte es aber nicht, gegen seinen unaufhörlich arbeitenden Kontrahenten anzukommen. Am Ende siegte Yusuf Atemis nach Punkten und revanchierte sich damit für seine Niederlage bei den Landesmeisterschaften.

Kadetten, 50 Kilo

Jetzt kam es zum Duell zwischen Riko Christiansen (DGF Flensburg) und Volkan Kahveci (Finkenwerder). Kahveci startete überlegen und konnte den Flensburger mit kontrolliertem Druck zermürben. Obwohl sich Christiansen teuer verkaufte, wurde er bereits in der 1. Runde angezählt und schaffte es lediglich mit all seinem Kämpferherzen in die Pause. Daraufhin warf seine Ecke zu Beginn der 2. Runde das Handtuch und beendete den ungleichen Kampf. Ein starker Auftritt des Hamburgers, aber auch große Tapferkeit vom Flensburger.

Elite, 64 Kilo

Im folgenden Kampf kollidierten Jörg Alles (DGF Flensburg) und Robert Rebell (Kaltenkirchen). Rebell erwischte den besseren Start, ehe Alles ab Mitte der Runde mit harten Körperhaken den Kampf übernahm. Rebell deckte seinen Kopf recht ordentlich, fand aber kein Mittel gegen die Körperserien des Flensburgers. In der 2. Runde setzte Alles seine Körperarbeit fort und konnte den Kampf mit einem brutalen Leberhaken, der Rebell auf die Bretter schickte, beenden. Obwohl dieser noch einmal mit schmerzverzerrtem Gesicht aufstand, warf die Kaltenkirchner Ecke sofort das Handtuch.

Elite, 81 Kilo

Im letzten Kampf des Tages trafen Dennis Nyamor Bbege (Flensburg) und Marco Deckmann (Kadgamala Heide) aufeinander. Deckmann konnte sich mit Beweglichkeit, Übersicht und präzisen Einzelschlägen Vorteile verschaffen. Bbege machte zunächst nicht allzu viel und lauerte auf seine Chance. Im 2. Durchgang wurde Bbege etwas aktiver, sodass der Kampf nun ausgeglichener verlief. Beide Kämpfer zeigten einige Showeinlagen, was bei den Anwesenden bestens ankam – Vom Ringrichter mal abgesehen. Klar absetzen konnte sich in dieser Phase keiner der Beiden. Deckmann ging dank der Anfangsphase aber wohl mit einer leichten Führung in die letzte Runde. Es zeigte sich nach und nach, dass Bbege die bessere Kondition hatte. Deckmann musste nun einige harte Treffer einstecken, schaffte es aber ohne Probleme über die Runde. Am Ende gab es noch einen verbalen Schlagwechsel zwischen den Kämpfern, welchen Deckmann mit einem Mittelfinger abschloss. Kurz darauf gaben sich die Beiden aber schon wieder die Hand und Dennis Nyamor Bbege wurde dank seiner starken Schlussphase zum Punktsieger erklärt.

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