Steve Cunningham vs Amir Mansour – Full Fight

Zu einem sehr interessanten Gefecht kam es Gestern zwischen Amir Mansour und Steve Cunningham. Für beide Boxer stand im Hinblick auf ihre boxerische Zukunft viel auf dem Spiel.

Der in 20 Kämpfen ungeschlagene Mansour verbrachte die besten Jahre seines Lebens im Gefängnis und sieht das als 41-jähriger in gewisser Weise sogar als Vorteil, weil er körperlich unverbrauchter sei als andere Boxer die nach einer Amateurkarriere und mehr Profikämpfen als er nicht mehr so belastbar wären wie jemand, der nicht so viele Kämpfe absolviert hat. Ob diese Theorie immer richtig ist, sei einmal dahingestellt. Mansour will es unbedingt schaffen Schwergewichtsweltmeister zu werden. Offenbar war das sein Traum, als er Jahre seines Lebens wegen Drogendelikten hinter Gittern saß.

mansour vs cunningham1Etwas anders verlief die Karriere von Steve Cunningham, der als Cruisergewichtler Erfolge feiern, aber auch insgesamt schon bis zum Kampf gegen Mansour 6 Niederlagen hinnehmen musste. Er war IBF-Weltmeister, verlor diesen Titel an Hernandez und stieg dann ins Schwergewicht auf. Leider blieben da die großen Erfolge bisher aus. Eine sehr umstrittene Punktniederlage und eine KO-Niederlage gegen Tyson Fury brachten nicht den Erfolg, den er sich vielleicht erhofft hatte.

Im Kampf zwischen Mansour und Cunningham ging es von Beginn an „zur Sache“. Mansour war in den ersten Runden dieses Kampfes der aktivere Mann, der auch mal gerne seine Deckung provozierend vernachlässigte. Doch war es Cunningham, der kurz vor ende der 5. Runde für einem Moment völlig deckungslos dastand, was Mansour sofort für einen heftigen Kopftreffer nutzte. Daraufhin ging „USS“ runter und war schwer angeschlagen. Ringrichter Steve Smoger lies sich unheimlich Zeit, Cunningham anzuzählen. Nachdem der Kampf wieder frei gegeben war setzte Mansour nach und der angeschlagene Cunningham musste erneut zu Boden. Auch hier war es Smoger, der Cunningham mehr oder weniger rettete, weil er Zeit schindete, bis die Pausenglocke diese Runde beendete.

In den folgenden Runden gelang es Mansour nicht, Cunningham, der sich in der Ringpause erholen konnte, noch einmal so in Schwierigkeiten zu bringen. Er verbrauchte seine Kräfte in den Runden 6-8, was sich in den letzten beiden Runden zu seinen Ungunsten auswirkte. In Runde 10 waren beide Boxer von dem hohen Tempo des sehr beherzt geführten Kampfes geschwächt. Cunningham strauchelte rückwärts und saß auf dem Hosenboden. Angezählt wurde er dafür nicht. Am Ende konnte Cunningham seinerseits noch ein paar schwere Treffer landen, die Mansour rückwärts zum straucheln brachten, was Smoger dazu bewegte, ihn anzuzählen.

Cunningham hat diesen Kampf gewonnen, vielleicht sogar (wenn auch zu hoch) verdient nach Punkten. Bedenkt man allerdings alle Umstände, wäre der Kampf eigentlich in Runde 5 vorbei gewesen. Gab es einen „Heinvorteil für Cunningham in Philadelphia? Das lassen wir einfach mal im Raum stehen. Smoger hat Cunningham durch seine Verzögerei „den Arsch gerettet“. Der Kampf insgesamt wurde auf hohem Niveau geführt. Cunningham ist wieder „im Rennen“ und für Mansour gab es mit dieser Niederlage den ersten Dämpfer. Es wird allerdings für beide Boxer nicht leicht werden, bis in die allererste Reihe des Schwergewichts vorzudringen und zu einem WM-Shot zu kommen.
Hier der volle Kampf und im Anschluss ein Interview mit Mansour.

http://youtu.be/GjDFjk3UIG4

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