Delfine Persoon vs Erica Farias – WBC Gürtel jetzt in Belgien zuhause

Mit einer großen Energieleistung und unter Aufbietung all ihrer Kräfte und technischen Möglichkeiten gelange es gestern Abend der Belgierin Delfine Persoon, den WBC-Titel im Leichtgewicht der Frauen nach Belgien zu holen. Die bisherige Titelträgerin, Erica Farias aus Argentinien, musste sich über 10 Runden der technisch überlegenen Persoon geschlagen geben.

Die ersten beiden Runden des Kampfes gingen ohne jeden Zweifel an die bisherige Titelträgerin, die von Beginn an versuchte, mit allen Mittel zu fighten. Was da von ihr meist über die Außenbahnen geflogen kam, waren beidhändig geschlagene Schwinger, die teilweise an Schwimmbewegungen erinnerten und jeweils in Klammerbewegungen endeten. Auf jedenFall schien sie fest entschlossen, Persoon keine Luft zu lassen und griff pausenlos an.

persoon vs farias 1 groß

Delfine Persoon brauchte diese 2 Runden um sich auf ihre Gegnerin einzustellen und versuchte sich in den folgenden Runden bis fast zum Schluss, mit gutem klassischem Boxen durchzusetzen. Es gab sicherlich viele enge Runden und auch jede Menge unsauberes Boxen (beide Boxerinnen erhielten Punktabzug), doch Delfine Persoon gelang es, sich gegen die energiegeladene Farias zu stemmen und mit guten Treffern zu punkten. Trotz des teilweise turbulent geführten Gefechts, gelang es Ringrichter Daniel van de Wiele diesen Kampf nicht vollkommen aus dem Ruder laufen zu lassen.

In der letzten Runde versuchte Erica Farias noch einmal Alles was ging in die Wagschale zu werfen, doch war es dafür zu spät, weil mindestens 7 oder 8 Runden klar bei Persoon waren. Ihr Schlußspurt reichte nicht aus, um am klaren Punktsieg von Delfine Persoon noch etwas zu ändern. Mit einem Urteil von 2x 92:96 und 93:96 zugunsten Persoon musste sie den WBC-Gürtel in Belgien lassen. Mit Delfine Person hatte die Argentinierin eine Gegnerin gefunden, die ihr physisch nicht so uterlegen war wie vielleicht viele Gegnerinnen vorher. Delfine Persoon war ihr im körperlicher Robustheit zwar nicht deutlich überlegen, aber einfach technisch besser ausgebildet, was in dieser „Ringschlacht“ letztendlich kampfentscheidend war.

Erica Farias und damit auch dem argentinischen Boxsport geht damit ein Weltmeistertitel verloren. Sicherlich für die Ex-Weltmeisterin ein trauriger Verlust, für den sie aber sicherlich mit einer guten Börse getröstet wurde. Dennoch ist und bleibt der Boxsport in Argentinien eine der wichtigsten Sportarten. Nicht ohne Grund sind auch nach diesem Verlust noch weitere 16 WM-Titel der großen Verbände zuhause. Vielleicht wäre es gut für das argentische Boxen, wenn man mehr und bessere Trainer hätte, die die hohe Kunst des klassischen Faustkampfs mehr über die feine Klinge der Technik lehren würden, als über körperliches Durchsetzungsvermögen.

Hier der Kampf:

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