Nachbericht: Boxen beim Wedeler TSV

Im Rahmen einer Veranstaltung des Wedeler TSV bekamen die Zuschauer am Samstag die ersten Kämpfe der Hamburger Jugend-Meisterschaft zu sehen. Zwei Finals und zahlreiche Vorrunden-Kämpfe standen auf dem Programm. Doch auch die restlichen Paarungen hatten ihren Reiz. Ein Boxer war sogar ganz aus den Niederlanden angereist. Ein harter KO und mehrere Abbrüche sorgten dafür, dass der Kampfabend in der Schulauer Straße äußerst spektakulär verlief.

 

Schüler, 37 Kilo (Finale)

Im ersten Kampf des Tages trafen Santino Franke (Agon) und Can Ince (Hansegym) aufeinander. Franke startete furios und konnte Ince mit seinen Links-Rechts Kombinationen in den Rückwärtsgang zwingen. Ince zeigte zwar Kämpferherz, konnte aber nicht verhindern, dass er bereits in der 1. Runde angezählt wurde. Auch im 2. Durchgang hatte Franke Vorteile. Ince machte zwar nun ordentlich Druck, musste aber wiederholt harte Konter einstecken. Der Kämpfer von Agon blieb stets beweglich und konnte Ince oft ins Leere laufen lassen. In der 3. Runde fand Ince etwas besser rein. Der Hansegym-Boxer stürmte nun beherzt nach vorne und konnte den Führenden einige Male treffen. Am Ausgang des Kampfes änderte dies aber nichts mehr. Santino Franke siegte nach Punkten und durfte sich über einen sehr starken Auftritt freuen.

Kadetten, 46 Kilo

 ls nächstes bekam es Rene Kesel (Halstenbek) mit Kuitim Ibishi (Box-Out) zu tun. Ibishi erwischte den besseren Start und konnte Kesel mehrfach mit seinem starken Jab und mehreren rechten Geraden erwischen. Nach einem Anzählen des Halstenbekers wurde der Kampf noch einmal freigegeben, fand aber ein jähes Ende, als Ibishi einen krachenden linken Haken anbrachte, welcher die Halstenbeker Ecke dazu veranlasste, das Handtuch zu werfen. Somit siegte Kuitim Ibishi durch Aufgabe in der 1. Runde.

Elite, 81 Kilo

Jan Kornfeld (TH Eilbek) boxte anschließend gegen Abdullah Yilmaz (Wedeler TSV). Yilmaz konnte sich zu Beginn Vorteile über die Aktivität verschaffen. Viele Hände landeten aber auch auf der Deckung von Kornfeld, der zum Ende hin die besseren Einzeltreffer setzte. Im 2. Durchgang konnte sich der Eilbeker dank seiner harten Rechten absetzen. Yilmaz war beherzt, verlor aber zuweilen den Überblick, wenn Kornfeld angriff. Eine schwere Rechte sorgte schließlich für einen Niederschlag, den Yilmaz allerdings überstand und sich in die Pause retten konnte. Doch früh in der 3. Runde kam eine weitere Schlaghand durch, welche Yilmaz spektakulär fällte. Jan Kornfeld siegte durch KO und hinterließ einen starken Eindruck.

Junioren, 57 Kilo (Finale)

Jetzt kam die Stunde von Jowani Ciwinski (Box-Out) und Falah Fedahi (Condor). Es entwickelte sich ein enges Gefecht mit Treffern auf beiden Seiten. Ciwinski war anfangs einen Tick aggressiver. Mit Dauer der Runde kam Fedahi aber immer mehr auf. In der 2. Runde entbrannte ein harter Schlagabtausch, in dessen Verlauf Fahal Fedahi angezählt wurde. Ciwinski setzte nach, konnte Fedahi aber nicht entscheidend treffen. Dennoch hatte sich der Kämpfer von Box-Out einen Vorteil verschafft, den Fedahi erst einmal aufholen musste. In der letzten Runde holten beide Kämpfer noch einmal alles aus sich raus. Es entstand ein unterhaltsamer Schlagabtausch, in dessen Verlauf Ciwinski erneut die besseren Hände ins Ziel bringen und sich letztendlich den Punktsieg sichern konnte.

Kadetten, 43 Kilo

Als nächstes trafen David Gkevorgkian (Agon) und Schieno Aryen (Wedler TSV) aufeinander. Der Rechtsausleger von Agon startete aktiver und hatte mit harten Einzeltreffern Erfolg. In den einzelnen Schlagwechseln gab es auf beiden Seiten sehr viele Schwinger. Dafür war der Kampf aber unterhaltsam. Auch im 2. Durchgang war es Gkevorgkian, der sich Vorteile verschaffen konnte. Der Boxer von Agon hatte meistens eine Hand mehr im Ziel, musste sich aber vor den Kontern Aryens in acht nehmen. In der 3. und letzten Runde holten beide Kämpfer noch einmal alles aus sich raus. Doch Aryen schaffte es nicht, den Rückstand aufzuholen. Gkevorgkian landete nach wie vor die besseren Einzeltreffer und zog durch einen Punktsieg ins Finale ein.

Jugend, 75 Kilo

Anschließend bekam es Lukas Ameskamp (TH Eilbek) mit Wenus Molga (Hansegym) zu tun. Molga erwischte den besseren Start und konnte mehrfach seine rechte Schlaghand am Kopf von Ameskamp anbringen. Der Eilbeker hatte Einzeltreffer im Ziel, geriet aber dank einiger Deckungsschwächen ins Hintertreffen. Dieses Muster blieb auch in der 2. Runde erhalten. Ameskamp war bemüht, musste aber wiederholt die Rechte von Molga einstecken. Der Kämpfer vom Hansegym hatte seinen Rhythmus gefunden und baute den Vorsprung nach und nach aus. Allerdings kassierte Molga auch einen Punktabzug wegen Haltens. In der letzten Runde baute Molga schließlich konditionell ab. Ameskamp nutzte dies aus, um aufzuholen und marschierte verzweifelt gegen den Rückstand an. Am Ende siegte Wenus Molga mit 2-1 Richterstimmen.

Kadetten, 54 Kilo

Jetzt kollidierten Guneyd Dogangüzel (Isigym) und Ali Baycuman (Wedeler TSV). Baycuman konnte zunächst gut aus der Distanz boxen und hatte mehrere klare Treffer, aber auch mehrere Innenhände drin. Dogangüzel war bemüht, schaffte es zunächst aber kaum, die Distanz zu überwinden. Auch in der 2. Runde konnte der Lokalmatador die besseren Treffer landen. Dogangüzel schaffte es nur selten, an seinen Gegner heran zu kommen und wurde oft vom harten Jab des Wedelers erwischt. Dennoch blieb der Berliner beherzt und suchte stets nach einer Möglichkeit. In Verlauf des 3. Durchgangs warf Dogangüzel noch einmal alles nach vorne und verkaufte sich teuer. Baycuman blieb aber konzentriert und holte sich einen verdienten Punktsieg.

Junioren, 63 Kilo

Danach trafen Yasef Koyuncu (Agon) und Djauschen Fedahi (Condor) aufeinander. Es entwickelte sich ein harter Kampf, in dem beide Kämpfer nicht vor dem offenen Schlagabtausch zurück schreckten. Klar absetzen konnte sich zunächst keiner. Im 2. Durchgang blieb der Kampf eng. Technisch gesehen war der Kampf keine Glanzleistung, dafür aber äußerst unterhaltsam. Es waren auf beiden Seiten harte Treffer zu verzeichnen, sodass die Spannung auch in der Schlussrunde erhalten blieb. Fedahi hatte in dieser Phase deutlich mehr Reserven und konnte den deutlich zu passiven Koyuncu, der ohne Jab in den Mann marschierte, mehrfach abkontern. Obwohl Koyuncus Ecke mehr Aktivität forderte, kam offensiv gesehen nicht mehr viel zustande, sodass Djauschen Fedahi einen verdienten Punktsieg einstrich.

Junioren, 57 Kilo

Mikka Glatzel (TH Eilbek) bekam es anschließend mit Nurullah Oguz (Heros) zu tun. Glatzel startete druckvoll und konnte einige Treffer landen. Oguz nahm erst einmal Maß, ehe er am Ende der Runde hart Konterte, Glatzel in der neutralen Ecke festnagelte und ein Anzählen erzwang. Auch in der 2. Runde waren die präzisen Haken von Oguz effektiver. Glatzel wurde erneut angezählt und überstand den Durchgang nur mit viel Mühe. Das Kämpferherz des Eilbekers ließ sich aber nicht abstreiten. Zur 3. Runde ließ Trainer Andre Walther seinen Kämpfer trotzdem nicht mehr aus der Ecke. Nurullah Oguz siegte durch Aufgabe und durfte sich über eine starke Leistung freuen.

Jugend, über 86 Kilo

Im letzten Kampf vor der Pause boxte Muhammed Uludogan (Buxtehude) gegen Ruben DeVries (BV Klazienaveen). DeVries versuchte zunächst, seine überlegene Reichweite auszunutzen. Doch Uludogan wusste diese rasch zu überbrücken und kam mit seinem linken Haken zum Erfolg. Mit dem Gong landete der Kämpfer aus Buxtehude einen wahren Hammer, den DeVries aber wegsteckte. Doch auch im 2. Durchgang war es Uludogan, der die besseren Treffer setzte. DeVries wurde im Verlauf der Runde zweimal angezählt, biss aber die Zähne zusammen und rettete sich in die Pause. Nach Punkten lag er inzwischen aber deutlich zurück. In der 3. Runde flog schließlich das Handtuch aus der niederländischen Ecke.

Kadetten, 52 Kilo

Nach der Pause kollidierten Oruc Özer (Agon) und Tolga Ekinci (Finkenwerder). Ekinci startete druckvoll und schaffte es mehrfach, Özer an den Seilen zu stellen. Der Boxer von Agon schlug tapfer zurück, geriet aber leicht in Rückstand. Auch in der 2. Runde blieb Ekinci druckvoll. Özer landete einige Konter, ließ sich aber zu oft stellen und mit den schweren Händen Ekincis bearbeiten. Im Verlauf der 3. Runde holten beide Kämpfer noch einmal alles aus sich raus. Ekinci hatte erneut die besseren Treffer im Ziel und konnte Özer mehrfach in der Ecke festnageln. Trotz beherztem Einsatz des Agon-Kämpfers ging der Punktsieg am Ende verdient nach Finkenwerder.

Jugend, 66 Kilo (Einlage ohne Wertung)

Jetzt kam die Stunde von Daniel Meyer (HTB) und Muhammed Kaya (Wedeler TSV). Es entwickelte sich ein Kampf auf hohem technischen Niveau. Klar absetzen konnte sich keiner der Beiden. In der 2. Runde erhöhte Rechtsausleger Meyer ein wenig den Druck. Kaya lauerte auf Konter, wirkte phasenweise aber etwas zu passiv. Meyer machte den Kampf, eröffnete die meisten Schlagwechsel und hätte sich in einem Wertungskampf wohl Vorteile verschafft. Im 3. Durchgang schaffte Kaya es ein wenig besser, Meyers Attacken ab zu kontern. Auf diese Weise war das obligatorische Unentschieden durchaus ein Abbild des tatsächlichen Kampfverlaufs.

Elite, 81 Kilo

Anschließend kam es zum Duell zwischen Philipp Stammer (Isigym) und Halil Latifaj (TH Eilbek). Stammer, der für seine Gewichtsklasse über eine beachtenswerte Größe verfügt, versuchte den Kampf aus der Distanz zu führen. Latifaj fand allerdings Mittel und Wege, um seinen linken Haken anzubringen. Am Ende der Runde kam Stammer ein wenig auf und schlug Latifaj den Mundschutz raus, als er eine harte Rechte drin hatte. Die 2. Runde verlief ein wenig besser für den Berliner. Latifaj hatte inzwischen starkes Nasenbluten und verlor zunehmend seine Linie. Stammer arbeitete mit dem Jab, konnte aber nur selten mit Wirkungstreffern durchkommen. Dennoch schien der Berliner die Runde unspektakulär für sich zu entscheiden. Im 3. Durchgang wurde Latifaj zunehmend passiv und wurde angezählt. Dem Eilbeker fehlte letztendlich die nötige Schlagfrequenz, um den Kampf für sich zu entscheiden. Am Ende siegte daher Philipp Stammer nach Punkten.

Junioren, 50 Kilo

Danach boxten Farid Shah (TH Eilbek) und Pajman Ghafuri (Agon) gegeneinander. Es entwickelte sich ein verbissener Kampf, in dem allerdings viel geklammert wurde. Klar absetzen konnte sich zunächst keiner der Beiden. Auch die 2. Runde verlief eng. Die Schlagwechsel wurden zunehmend härter und brachten Treffer auf beiden Seiten hervor. Erst im 3. Durchgang gelang es Shah, sich abzusetzen. Ghafuri leistete sich nun einige Lücken in der Defensive, was im Verlauf der Runde zu einem Anzählen des Agon-Kämpfers führte. Am Ende setzte sich Farid Shah nach Punkten durch und zog ins Finale ein.

Junioren, 60 Kilo

Ilja Kowaltschuk (Lurup) bekam es anschließend mit Pascal Braun (Buxtehude) zu tun. Braun startete druckvoll und konnte Kowaltschuk mehrfach in Schlagabtäusche verwickeln, in deren Verlauf beide Boxer zu Treffern kamen. Klar absetzen konnte sich zunächst keiner. In der 2. Runde konnte Braun mit seinem druckvollen Stil zum Erfolg kommen und erzwang ein Anzählen seines Gegners. Daraufhin setzte Braun nach, wurde aber vom Gong daran gehindert, entscheidende Treffer anzubringen. Kowaltschuk kam beherzt aus der Pause und versuchte, den Rückstand aufzuholen. Doch Braun setzte entschlossen nach und sorgte schließlich für die Aufgabe der Luruper Ecke. Pascal Braun siegte somit durch Aufgabe in der 3. Runde.

Jugend, 63 Kilo

Aghayev Schamel (Isigym) boxte anschließend gegen Burhan Karakaya (TH Eilbek). Karakaya erwischte den besseren Start und boxte seinen Berliner Gegner aus der Distanz aus. Schamel war beherzt, schaffte es aber nur selten, an den Eilbeker heran zu kommen. Auch in der 2. Runde konnte sich Karakaya über seine Technik Vorteile verschaffen. Obwohl der Berliner beherzt marschierte, konnte er dem clever boxenden Eilbeker kaum zusetzen. In der 3. Runde fuhr Karakaya damit fort, den Kampf zu bestimmen. Schamel warf zwar noch einmal alles nach vorne, schaffte es aber nicht mehr, Karakaya ausreichend zu treffen. Am Ende siegte dennoch Aghayev Schamel nach Punkten.

Jugend, 81 Kilo

Jetzt kam es zum Duell zwischen Enes Ay (SV Polizei) und Mohammed Hani (Box-Out). Der Kampf verlief unterhaltsam. Hani konnte sich in der ersten Minute Vorteile verschaffen, ehe Ay aufkam und gegen Ende der Runde die besseren Treffer ins Ziel brachte. In der 2. Runde konnte Ay weitere Hände anbringen, ließ sich aber ein wenig durch seinen schlecht sitzenden Kopfschutz aus dem Konzept bringen. Hani landete einige Jabs, geriet aber dennoch leicht ins Hintertreffen. In der letzten Runde holte Hani ein wenig auf. Ay ließ konditionelle Schwächen erkennen, hielt aber immer noch tapfer dagegen. Gerade als es den Anschein hatte, dass Hani ein Anzählen seines Gegners erzwingen könnte, lief der Box-Out Kämpfer in einen harten Konter hinein und wurde selber angezählt. Am Ende brachte dies vielleicht den Unterschied, als Enes Ay mit 2-1 Richterstimmen siegte.

Elite, 81 Kilo

Im letzten Kampf des Tages traf Mateus Okbi (Isigym) auf Ammar Abduljabbar (TH Eilbek). Abduljabbar startete aggressiv und konnte Okbi wiederholt in den Ecken festnageln, wo er ihn mit variablen Kombinationen berarbeitete. Okbi landete einige Konter, gab diese Runde aber dennoch ab. Im 2. Durchgang war Abduljabbar noch immer der Bessere, machte die Runde durch seine Passivität aber enger, als nötig. Wenn der Eilbeker schlug, dann kam er allerdings mit schönen Körpertreffern und Kopfhaken zum Erfolg. In der 3. Runde explodierte Abduljabbar schließlich und konnte eine harte Schlagserie anbringen, welche zu einem Anzählen von Okbi führte. Der Berliner stellte ein hartes Kinn unter Beweis, schaffte es aber nicht, offensiv Akzente zu setzen. Am Ende siegte Ammar Abduljabbar verdient nach Punkten.

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