Starkes Finale im Alpincenter

Nachbericht: Round Robin in Wittenburg (Finale)

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Am Finaltag des Round Robin in Wittenburg bekamen die Zuschauer sowohl deutsche Ausscheidungskämpfe als auch das hochkarätige Duell zwischen den Nationalmannschaften aus Russland und Irland zu sehen. Während sich Lokalmatadorin Sarah Scheurich durchsetzen konnte, endete das Duell zwischen Azize Nimani und Ornella Wahner recht unbefriedigend durch einen Cut.

48 Kilo

Im ersten Kampf des Tages trafen Annemarie Stark (Deutschland) und Felicitas Voigt (Deutschland) aufeinander. Stark eröffnete den Kampf offensiv und übernahm die Initiative. Voigt landete eine handvoll Konter, musste aber mit Dauer der Runde gegen einen wachsenden Vorsprung der Plönerin anboxen. In der 2. Runde fand Voigt etwas besser rein und erhöhte ihre Schlagfrequenz. Beide Boxerinnen hatten in den folgenden Schlagabtäuschen Erfolg. Klar absetzen konnte sich aber keine von ihnen. Im Verlauf des 3. Durchgangs konnte Stark mit der besseren Präzision aufwarten und ihre Führung wieder erweitern. Voigt musste die eine oder andere Schlaghand ihrer Gegnerin einstecken, arbeitete aber ihrerseits effektiv zum Körper. In der 4. und letzten Runde warfen beide Kämpferinnen noch einmal alles nach vorne. Am Ende setzte sich Annemarie Stark nach Punkten durch.

51 Kilo

Jetzt trafen Sarah Bormann (Deutschland) und Pinar Yilmaz (Deutschland) aufeinander. Es entwickelte sich ein enges Gefecht, in dem Bormann gewohnt aggressiv nach vorne ging. Yilmaz landete einige Konter, musste zuweilen aber auch die Körperserien und Schlaghände der Hessin einstecken. Auch in der 2. Runde konnte Bormann aus dem Vorwärtsgang sehenswerte Treffer landen. Yilmaz hielt das Gefecht einigermaßen eng, ließ sich zuweilen aber in den Ecken stellen und zu lange bearbeiten. Im 3. Durchgang hatte Bormann ihren Rhythmus gefunden und zermürbte die beherzte Yilmaz Stück für Stück. Vor allem Bormanns starker Jab, der immer wieder kraftvoll vorstieß und die Angriffe vorbereitete, erwies sich als wirksame Waffe. Doch Yilmaz versuchte noch einmal, den Kampf zu drehen und warf in der 4 Runde alles nach vorne. Bormann feuerte stets zurück, sodass einige unterhaltsame Schlagabtäusche entstanden. Am Ende werteten die Punktrichter ein für Yilmaz sehr glückliches Unentschieden.

54 Kilo

Danach kam es zum hochkarätigen Aufeinandertreffen zwischen Ornella Wahner (Deutschland) und Azize Nimani (Deutschland). Es entwickelte sich ein enges Gefecht, zu dessen Beginn Nimani leichte Vorteile hatte. Klar absetzen konnte sie sich aber nicht, da Wahner stets mit schnellen Kontern zur Stelle war.In der 2. Runde fand Wahner die richtige Distanz und konnte vor allem dann Treffer landen, wenn sich die beiden Kämpferinnen nach dem Clinch trennten. Wahner setzte in diesen Situationen blitzschnell nach, musste sich aber weiter vor den harten Treffern Nimanis in acht nehmen. Schließlich entstand mitten im Schlagabtausch ein tiefer Cut bei Wahner, von dem keiner so recht wusste, ob er durch einen Schlag oder durch einen Kopfstoß zustande gekommen war (Was mit Kopfschutz recht unwahrscheinlich wäre). Die Offiziellen beschlossen, es als Kopfstoß zu werten und erklärten Azize Nimani durch eine technische Punktentscheidung zur Siegerin.

57 Kilo

Anschließend boxten Sandra Peczkowski (Deutschland) und Sandra Atanassow (Deutschland) gegeneinander. Atanassow erwischte den besseren Start und konnte Peczkowski mehrfach mit ihrer rechten Schlaghand erwischen. Auch in der 2. Runde blieb die Sächsin besser. Peczkowsi mühte sich redlich und hatte durchaus Einzeltreffer drin, hatte aber insgesamt das Nachsehen gegen die weitaus aktivere Atanassow. Im 3. Durchgang lief es ähnlich. Obwohl Peczkowski Kämpferherz unter Beweis stellte, fand sie einfach nicht das richtige Mittel gegen Atanassow, die ihrerseits mit hoher Schlagfrequenz und konsequentem Offensivboxen zum Erfolg kam. Auch in der 4. Runde setzte sich dieses Muster fort. Peczkowski bemühte sich zwar, den Rückstand aufzuholen, konnte den verdienten Punktsieg von Sandra Atanassow aber nicht verhindern.

60 Kilo

Nina Meinke (Deutschland) bekam es nun mit Tasheena Bugar (Deutschland) zu tun. Es entwickelte sich ein unterhaltsames Gefecht, in dem beide Boxerinnen zu Treffern kamen. Meinke schien aber leichte Vorteile zu haben, indem sie ihre linke Schlaghand als Konter zum Einsatz brachte. In der 2. Runde fand Bugar besser rein und konnte wiederholt ihre Rechte ins Ziel bringen. Meinke blieb aber mit ihren Kontern gefährlich und hielt den Kampf eng. Dies setzte sich auch im folgenden Durchgang fort. Während Bugar offensiv boxte, wartete Meinke auf die sich bietenden Lücken, um diese für ihre Konter zu nutzen. Klar absetzen konnte sich keine der Beiden, sodass vor dem Beginn der 4. Runde noch alles offen war. Bugar erhöhte noch einmal das Tempo und konnte Meinke mit mehreren Schlaghänden erwischen. Es hatte den Anschein, als hätte Bugar konditionell noch etwas mehr Reserven. Meinke brachte gute Einzeltreffer ins Ziel, konnte aber nicht mehr verhindern, dass Tasheena Bugar nach Punkten siegte.

64 Kilo

Im nächsten Kampf trafen Martina Schmoranzova (Deutschland) und Irina Schöneberger (Deutschland) aufeinander. Schöneberger machte zunächst den Kampf, lief dabei aber des Öfteren in die Konter von Schmoranzova hinein. Zudem schien Schöneberger nicht mit der Rechtsauslage ihrer Gegnerin zurecht zu kommen. In der 2. Runde wurde der Kampf etwas enger. Schöneberger fand etwas besser rein, hatte aber immer noch leichte Nachteile. Dieses Muster setzte sich auch im 3. Durchgang fort. Schmoranzova boxte mit viel Überlegenheit und konnte ihre anstürmende Gegnerin ein ums andere mal mit ihrer rechten Schlaghand erwischen. Schöneberger zeigte sich aber sehr beherzt und kam am Ende noch einmal zurück. Beide Kämpferinnen lieferten sich einen spannenden Schlagabtausch mit Treffern auf beiden Seiten. Am Ende siegte Irina Schöneberger nach Punkten.

75 Kilo

Andrea Stromaier (Deutschland) kollidierte anschließend mit Sarah Scheurich (Deutschland). Scheurich schaffte es, sich zu Beginn Vorteile verschaffen und konnte wiederholt ihre Schlaghand am Kopf von Stromaier unterbringen. Gelegentliche Einzeltreffer von Stromaier kamen vor allem durch ihre Linke zustande, wenn sie in Scheurichs Aktionen hinein schlug. Auch im 2. Durchgang war es Scheurich, welche die klareren Treffer ins Ziel brachte. Stromaier war zwar bemüht, fand aber zunächst kein Mittel gegen die starke Schwerinerin. Im Verlauf der 3. Runde fuhr Scheurich damit fort, ihre Rechte ins Ziel zu bringen. Streimaier war nach wie vor kämpferisch, hatte sich inzwischen aber einen deutlichen Rückstand eingefangen. Erst im Schlussdurchgang fand Stromaier die richtige Distanz und versenkte einige Schlaghände am Kinn von Scheurich. Aber es war bereits zu spät, um etwas am Punktsieg von Sarah Scheurich zu ändern.

51 Kilo

Im ersten Kampf nach der Pause traf Saiana Sagataeva (Russland) auf Ciere Smith (Irland). Die Rechtsauslegerin aus Irland erwischte den besseren Start und konnte zahlreiche Konter am Kopf der anstürmenden Sagataeva unterbringen. Die Russin biss aber die Zähne zusammen und kam am Ende der Runde ein wenig auf. In der 2. Runde konnte Sagataeva, die mehrfach ihre Auslage wechselte und enormen Druck aufbaute, Vorteile für sich verbuchen. Ungeachtet der harten Konter marschierte die Russin durch sämtliche Hände von Smith hindurch und stürzte sich effektiv in den Infight. In der 3. Runde fuhr Sagataeva damit fort, Smith zu zermürben. Immer wieder kam die Russin zu Kopf und Körper durch und beeindruckte durch ihre hohe Schlagfrequenz. Smith fand zwar wieder etwas besser in den Kampf, hatte aber sichtlich Probleme mit ihrer unorthodoxen Gegnerin. Der 4. Durchgang verlief ähnlich. Sagataeva baute Druck auf und bearbeitete Smith mit zahlreichen harten Kombinationen. Die Irin zeigte sich beherzt und hielt bis zum Schluss durch, konnte eine Punktniederlage aber nicht mehr abwenden.

54 Kilo

Tatiana Zrazhevskaya (Russland) bekam es anschließend mit Michaela Walsh (Irland) zu tun. Die Russin startete offensiver und trieb Walsh mit ihrem Jab durch den Ring. Wirklich fleißig war aber keine der beiden Kämpferinnen, sodass es nach dem ersten Durchgang noch keine Führende gab. Auch in der 2. Runde war der Kampf recht ereignislos. Die Kontrahentinnen beharkten sich zwar verbissen, brachten aber nur wenig zählbares zustande. In der 3. Runde gelang es Zrazhevskaya, mit ihrem Aufwärtshaken zum Erfolg zu kommen. Zunächst störte sie Walshs Aktionen mit dem Jab, ehe sie den Uppercut nachzog und wichtige Punkte sammeln konnte. Doch die Irin behielt die Nerven und kam im letzten Durchgang mit schönem Distanzboxen zurück. Beide Kämpferinnen gaben noch einmal alles und machten es den Offiziellen nicht leicht, eine Siegerin zu finden. Am Ende siegte Tatiana Zrazhevskaya nach Punkten.

57 Kilo

Als nächstes kollidierten Zinaida Dobrynina (Russland) und Joanne Lambe (Irland). Dobrynina konnte in der 1. Runde die präziseren Treffer landen. Vor allem die Rechte der Russin erwies sich als effektive Waffe, um die Deckungslücken bei Lambe auszunutzen. In den mittleren Runden fand Lambe etwas besser rein. Dobrynina hatte dank ihres druckvollen Stils nach wie vor mehr vom Kampf, schaffte es aber nicht mehr, allzu viele Volltreffer ins Ziel zu bringen. Lamba wiederum arbeitete viel zum Körper, um die Schlagfrequenz ihrer Gegnerin zu drosseln. Auch in der 4. Runde verlief der Kampf hart, aber sauber,. Dobrynina setzte weiterhin auf Druck, während Lambe den Körper bearbeitete und versuchte, sich ihre Gegnerin mit langen Geraden vom Leim zu halten. Die Punktrichter einigten sich schließlich auf Zinaida Dobrynina.

60 Kilo

Sofya Ochigava (Russland) traf anschließend auf Alanna Murphy (Irland). Ochigava, immerhin Silbermedaillen-Gewinnerin bei Olympia, konnte bereits in der 1. Runde schwere Treffer landen. Die Rechtsauslegerin war ebenso explosiv wie präzise und baute sich eine klare Führung auf. Auch im 2. Durchgang fand Murphy kein Mittel gegen ihre Gegnerin. Ochigava wusste auch im unsauberen Infight zu überzeugen und setzte Treffer zu Kopf und Körper. Zuweilen war allerdings auch der Hinterkopf von Murphy das Ziel. In den letzten beiden Runden fuhr Ochigava damit fort, den Kampf zu bestimmen. Die Russin ging kein allzu großes Risiko ein, guckte sich Lücken aus und schlug dann blitzschnell zu. Murphy stellte aber ein starkes Kinn unter Beweis und schaffte es über die Distanz. Am Ende wurde Sofya Ochigawa schließlich mit einem verdienten Punktsieg belohnt.

64 Kilo

Jetzt kam die Stunde von Anaastasia Beliakova (Russland) und Moira McElligot (Irland). Beliakova dominierte den Kampf mit ihren Reflexen und konnte McElligot mehrfach geschickt in die Ecken manövrieren, wo sie mit schnellen Kombinationen punktete. Die Irin war zwar beherzt, wurde aber in eine sehr defensive Taktik gezwungen, welche ihr keinen Rundengewinn ermöglichte. Auch in der 2. Runde war es die Russin, welche den Kampf bestimmte. McElligot kam zwar ein wenig besser rein und vermied allzu schwere Treffer, brachte selber aber nicht allzu viel zustande. Im Verlauf des 3. Durchgangs nahm Beliakova etwas Tempo raus und arbeitete mehr mit dem Jab. Auf diese Weise bekam McElligot ein wenig Raum, um sich zu entfalten. Etwas wirklich entscheidendes wollte der Irin aber nicht gelingen. In der 4. Runde kassierte McElligot sofort eine harte Rechte und wurde angezählt. Die Russin vermochte es aber nicht, entscheidend nachzusetzen. Stattdessen holte sich Anastasia Beliakova einen klaren Punktsieg.

69 Kilo

Jetzt trafen Saadat Abdulaeva (Russland) und Clare Grace (Irland) zum Kampf aufeinander. Beide Boxerinnen legten offensiv los, wobei die irische Rechtsauslegerin zunächst die besseren Treffer landen konnte. Auch in der 2. Runde erwies sich Grace als besser. Abdulaeva hatte sichtlich Probleme mit der hohen Schlagfrequenz ihrer Gegnerin und schlug zu selten dazwischen, wenn die Irin ihre Kombinationen ablud. Im 3. Durchgang bot sich ein ähnliches Bild. Abdulaeva hatte zwar ab und an Einzeltreffer drin, wenn Grace zu sorglos wurde, musste im Gegenzug aber immer wieder die linke Schlaghand einstecken. In der letzten Runde warfen beide Kämpferinnen noch einmal alles nach vorne. Erneut war es Grace, welche die höhere Anzahl an Treffern zustande bringen konnte. Abdulaeva kam aber ein wenig auf und verkaufte sich noch einmal teuer. Am Punktsieg von Clare Grace konnte die Russin aber nichts mehr ändern.

75 Kilo

Im letzten Kampf des Tages trafen Jaroslawa Jakushina (Russland) und Sinead Kavanagah (Irland) aufeinander. Es entbrannte ein wildes Gefecht, in dem beide Kämpferinnen auf ihre Kraft setzten. Jakushina schien zu Beginn leichte Vorteile zu haben und brachte vor allem ihre Uppercuts unter. Auch in der 2. Runde war die Russin ein wenig stärker. Klar absetzen konnte sie sich aber nicht, da Kavanagah in den einzelnen Schlagabtäuschen durchaus harte Konter im Ziel hatte. Dieses Muster setzte sich auch in den beiden Schlussrunden durch. Jakushina machte den Kampf und schien stets eine Hand mehr drin zu haben. Kavanagah verkaufte sich aber teuer und konnte durchaus eigene Erfolge aufweisen. Diese kamen allerdings zu selten, um den Kampf zu ihren Gunsten zu entscheiden. Jaroslawa Jakushina siegte nach Punkten.

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