Christina Hammer vs Jessica Balogun – Herausforderin erfolglos

hammer2 Fotos: SES-Team / Peter Gerke Als heimlichen 2. Hauptkampf der Veranstaltung am 1. März in Magdeburg konnte man neben Stieglitz vs Abraham den WM-Kampf zwischen Christina Hammer und Jessica Balogun erwarten. Beide Boxerinnen haben in der Vergangenheit mehrfach durch gute Kämpfe auf sich aufmerksam machen können. Christina Hammer ist WBF- und WBO-Weltmeisterin im Mittelgewicht und auch bei einem Ausflug ins Supermittel zu WM-Ehren gekommen. Jessica Balogun ist eigentlich im Weltergewicht zuhause und hat 2012 der 3-fach Weltmeisterin Cecilia Braekhus einen heißen Fight geboten.

Auf jeden Fall war Jessica Balogun trotz der eindeutigen Punktniederlage (3x 90:100) eine um Längen bessere Herausforderin als zuletzt die Mexikanerin Carmen Garcia, die völlig überfordert war und bereits in Runde 1 von Ringrichter Ingo Barrabas aus dem Kampf genommen werden musste. Auch diesmal war es Ingo Barrabas, der diesen Kampf im Ring begleitete. Die 90:100 sagen absolut nichts über die Qualität des Kampfes aus. Bei einer solchen Punkteverteilung geht man normalerweise schon mal rein gedanklich von einer hoffnungslos unterlegenen Gegnerin aus, wenn man den Kampf nicht selbst gesehen hat. Weit gefehlt in diesem Fall.

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Jessica Balogun war von der ersten bis zur letzten Runde eine agile Angreiferin, bei der die Doppelweltmeisterin vom ersten bis zum letzten Gong hoch konzentriert bleiben musste. Ihrer Rolle als „Underdog“ wurde die Aachnerin durchaus gerecht. Sie versuchte immer wieder, die Distanz zu Hammer zu überwinden um zu zählbaren Kopftreffern zu kommen. Das wusste Christina Hammer allerdings gekonnt zu verhindern. Sie nutzte ihre Reichweitenvorteile um Balogun mit dem Jab auf Distanz zu halten und ihrerseits zu Punkten zu kommen. Balogun ließ sich auch kaum in den Rückwärtsgang drängen, sondern trug einen Angriff nach dem anderen vor. Nur durch eine geschicke Beinarbeit gelang es Christina Hammer, nicht all zu häufig in die Schläge von Balogun zu laufen. Exemplarisch ist vielleicht Runde 5 dieses Gefechts (ran.de/boxen/video/hammer-balogun-runde-5-clip), die man wie alle anderen Runden einzeln auf ran.de sehen kann. So wie diese liefen auch alle anderen Runden ab. Balogun greift an, wird abgekontert und wenn sie zu nahe kommt, wird geklammert bis das Trennkommando kommt.

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Auf diese Art ging Runde um Runde an die Weltmeisterin. Einen „Plan B“ hatten beide Boxerinnen nicht. Wenn man den Kampf durchgängig gesehen hat, kann man hinterher leicht zum „Klugscheisser“ werden. Vielleicht hätte Balogun in der ersten Kampfhälfte mehr aus der Halbdistanz zum Körper schlagen sollen. Vielleicht hätte sich Christina Hammer mit wohlüberlegten Schlagserien mehr Respekt verschaffen und Balogun „langsamer stellen“ können. Alles Schall und Rauch. Beide Boxerinnen lieferten einen guten Kampf im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Doch es verstrich Runde um Runde nach genau dem gleichen Strickmuster, wobei Hammer immer ein paar Hände mehr ins Ziel bringen konnte. Trotzdem war es für Jessica Balogun sicher eine Erfahrung, die sich gelohnt hat und für die Zuschauer ein Frauenkampf, der auf gutem Niveau geführt wurde.

Zitat aus der SES – Pressemitteilung zu diesem Kampf:

Ulf Steinforth: „Ich bin sehr stolz auf beide Frauen. Es war große Werbung für das Frauenboxen!“

Christina Hammer : „Jessica hat großen Kämpfeswillen. Ich habe gezeigt, was ich kann, sie hat es mir nicht einfach gemacht. Ich konnte meine Stärken jedoch ausnutzen, vor allem meine Körpergröße.“

Jessica Balogun: „Christina hat gut geboxt und ich hatte einen schlechten Tag. Ich habe meine Stärken nicht komplett abgerufen.“

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