WSB-Zoff zwischen Bittner und AIBA eskaliert

Es hat den Anschein, als stünde das Deutsche WSB-Team aktuell am Scheideweg. Teamchef Ulrich Bittner sorgte am Wochenende zumindest für einen Eklat, als er das Duell mit der Kasachischen Mannschaft unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen ließ.

Grund für die Aktion: Bittner fühlt sich von der AIBA und dem DBV ausgenutzt. Der Hanauer, der eine Menge Geld in die WSB steckte, griff die Verbände in mehreren Pressemitteilung scharf an und kritisierte vor allem die AIBA, mit welcher er bereits häufiger im Clinch lag.

Ein wichtiger Punkt ist dabei die Organisation der Veranstaltungen. Bittner, offenbar ein Freund von Show und Aufwand, inszenierte die WSB Kampfabende in Deutschland als spektakuläres Event. Die AIBA hat es offenbar lieber schlicht und trocken und forderte Bittner mehrfach auf, sich etwas bei den anderen Ländern abzuschauen. „In der Ukraine boxten sie in einer baufälligen Eishockey-Arena vor 180 Zuschauern! Und in Argentinien fanden die Kämpfe in einem Keller mit desolatem hygiänischen Zustand für die Sportler statt!“, so Bittner, der sich selber auf Reisen begab.

Ein weiterer Grund für den Streit sind die enormen Kosten für Bittner, welche mit der WSB verbunden sind. Diese streckten bereits vor seiner Zeit den einen oder anderen nieder. Jetzt scheint auch der Hanauer zu spüren, dass die Weltserie in Deutschland kein Kassenschlager ist und zahlt trotz ordentlicher Zuschauerzahlen drauf. Ein TV-Sender hat sich bisher nicht gefunden. Bittner wirft den Verbänden vor, ihn mehr zahlen zu lassen als nötig, was diese aber bestreiten. DBV Präsident Jürgen Kyas warf Bittner im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung sogar ähnliches vor. „Er nutzt uns aus! Es ist schade, dass der Sport Opfer geworden ist!“, so Kyas.

Nun eskalierte der Streit. Bittner ließ den Wettkampf gegen Kasachstan, welchen die Deutschen mit 2-3 verloren, vor leeren Rängen stattfinden. Mehrere Hundert Fans mussten vor der Tür bleiben.

Unabhängig davon, wer mit seinen Vorwürfen nun recht hat, findet das Team von Boxwelt.com es schade, dass die Zuschauer am Ende die leidtragenden waren.

Kommentare

Kommentare