Nachbericht: International Women Boxing Days (Tag 2)

Am zweiten Tag der „International Women Boxing Days 2014“ bekamen die Zuschauer spannende Halbfinalkämpfe zu sehen. Besonders überzeugen konnten die Niederländerinnen, die mit Abbygail Deekman und Nouchka Fontijn zwei vorzeitige Siege feiern konnten und auch in Person von Alicia Holsken überzeugten. Aus Deutscher Sicht strauchelten viele Favoritinnen, von denen sich aber immerhin Sarah Scheurich ins Finale retten konnte. Boxwelt.Com war bei der Abend-Veranstaltung live vor Ort.

Ergebnisse der 3. Veranstaltung (Mittags)

Jugend 48 Kilo

Anita Olah siegt nach Punkten über Alisa Dahler

 

Jugend, 51 Kilo

Taneceia Balentien siegt nach Punkten über Hanne Ulvund

Alicia Holsken siegt durch TKO in der 2. Runde über Aras Bilgenur

 

Jugend, 57 Kilo

Timea Takacz siegt nach Punkten über Aliya Valizada

 

Jugend 64 Kilo

Alexandra Bugyik siegt nach Punkten über Bobbie Been

Madeleine Kauffmann siegt nach Punkten über Celine Mathey

 

Elite, 48 Kilo

Vladimira Malikova verliert nach Punkten gegenVirginia Barankai

Claudia Haag verliert durch TKO in der 1. Runde gegen Abbygail Deekman

 

Elite, 54 Kilo

Bettina Kis Varga vierliert nach Punkten gegen Azize Nimani

Ornella Wahner siegt nach Punkten über Lenka Kardova

 

Elite, 64 Kilo

Kinga Siwa siegt nach Punkten über Ester Konecna

Lisa DeVilder verliert nach Punkten gegen Martina Schmoranzowa

 

Elite, 81 Kilo

Maria Kovacs siegt durch Walkover über Kristina Rimkus

 

Bericht der 4. Veranstaltung (Abends)

Elite, 51 Kilo

Im ersten Kampf traf Annemarie Stark (Schleswig Holstein) auf Katalin Ancsin (Ungarn). Es entwickelte sich ein harter Kampf, der vorwiegend im Infight geführt wurde. Während Ancsin vor allem mit ihrem linken Haken gefährlich war, arbeitete Stark viel zum Körper und konnte, sobald der Kampf von außen geführt wurde, ihren Jab etablieren. Auch in der 2. Runde konnte sich keine der beiden Boxerinnen klar absetzen. Stark schaffte es, ein wenig mehr aus der Distanz zu boxen und konnte sich über ihren Jab und vereinzelte, blitzschnelle Vorstöße. Nach einern ähnlich verlaufenden dritten Runde lieferten sich beide Kämpferinnen einen harten Schlussdurchgang. Ancsin konnte nun zunehmend die Halbdistanz durchsetzen und schaffte es, dank ihrer hohen Schlagfrequenz und enormer Verbissenheit, einen Punktsieg zu ergattern.

Elite, 51 Kilo

Jetzt bekam es Lokalmatadorin Maria Hamel (Hamburg) mit Anakhanim Aghayeva (Aserbaidschan) zu tun. Beide Kämpferinnen lieferten sich einen technisch hochwertigen Kampf. Nach engem Beginn konnte die Rechtsauslegerin aus Aserbaidschan kurz vor Runden eine einige Treffer landen. In der 2. Runde kam Hamel etwas auf. Die Hamburgerin konnte ihren Jab etablieren und hielt Aghayeva meist auf Distanz. Die Aserbaidschanerin blieb aber durch Einzeltreffer gefährlich. Im Verlauf des 3. Durchgangs war Hamel darum bemüht, Druck auszuüben. Dabei musste sie aber vereinzelte Treffer von Aghayeva einstecken, welche meist über Hamels Jab konterte. Dieses Muster etablierte sich. Hamel war zwar ebenso beherzt wie bemüht, hatte aber in den meisten Schlagabtäuschen eine Hand weniger im Ziel. Am Ende wurde Anakhanim Aghayeva zur Punktsiegerin erklärt.

Elite, 51 Kilo

Anschließend kam die Stunde von Diana Loichinger (Bayern) und Jana Juranova (Tschechien). Juranova marschierte von Beginn an offensiv nach vorne und fand in Loichinger eine dankbare Gegnerin, die sich sofort auf den Schlagabtausch einließ. Die Technik wurde trotzdem nicht vernachlässigt, als beide Kämpferinnen variable Kombinationen abfeuerten. Auch in der 2. Runde blieb der Kampf eng. Loichinger hatte den besseren Jab und konnte einige Körpertreffer landen, ließ sich aber zuweilen von der Schlaghand Juranovas erwischen. In der Folge konnte die Tschechin eine leichte Führung aufbauen. Loichinger zeigte enormes Kämpferherz, musste aber insbesondere in der letzten Runde einige harte Treffer einstecken. Letztendlich führte dies zu einem Punktsieg für Jana Juranova.

Elite, 51 Kilo

Danach kam es zum Duell zwischen Tabea Müller (Nordrhein-Westfalen) und Anna Alimardanova (Tschechien). Alimardanova konnte sich zu Beginn Vorteile verschaffen. Die Rechtsauslegerin stellte Distanzgefühl unter Beweis und war vor allem mit ihrer Schlaghand effektiv. Auch in der 2. Runde hatte Müller Probleme, an ihre flinke Gegnerin heran zu kommen. Alimardanova spielte ihr mit wiederholten Innenhänden allerdings in die Karten. Ein Punktabzug war die Folge. Boxerisch war die Aserbaischanderin allerdings überlegen und konnte ihre Taktik auch in der 3. Runde durchziehen. Müller blieb beherzt, fand aber kaum ein Mittel. In der 4. Runde folgte ein weiterer Punktabzug, der sich aber nicht auf den Ausgang des Kampfes auswirkte. Anna Alimardanova siegte dank ihrer boxerischen Überlegenheit verdient nach Punkten.

Elite, 57 Kilo

Nun bestritten Sandra Peszkowski (Niedersachsen) und Ana Starovoitova (Litauen) den nächsten Kampf. Es entwickelte sich ein verbissenes Gefecht, in dessen Verlauf Peczkowski zumeist die aktivere Kämpferin war und nach vorne marschierte. Starovoitova konnte den einen oder anderen Konter landen, hatte aber meistens eine Hand weniger im Ziel. Auch in der 2. Runde fiel der Kampf unterhaltsam aus. Starovoitova brachte einzelne Schlaghände ins Ziel, während die Deutsche eher mit Kombinationen und Körperserien zum Erfolg kam. Im 3. Durchgang hatte Peczkowski schließlich deutliche Vorteile. Immer wieder kam sie mit ihrer Rechten durch und brachte die Litauerin in Bedrängnis. Zusätzlich musste Starovoitova einen Punktabzug wegen Haltens verdauen. Dieses Muster setzte sich in der 4. und letzten Runde fort. Peczkowski hatte den Kampf vollkommen unter Kontrolle, während Staravoitova ihre offensive Gegnerin zunehmend mit Klammern in den Griff bekommen wollte. Trotzdem kassierte die Litauerin harte Treffer, die zu einem deutlichen Punktsieg der Deutschen führten.

Elite, 57 Kilo

Im letzten Kampf vor der Pause traf Sandra Atanassow (Sachsen) auf Vivien Csombor (Ungarn). Beide Kämpferinnen starteten offensiv. Meistens war es Atanassow, die den Vorwärtsgang antrat und Csombor mit Links-Rechts Kombinationen bearbeitete. Die Ungarin hatte einige Konter im Ziel, war insgesamt aber zu unpräzise. In den folgenden Runden entwickelte sich der Kampf zu einer wahren Schlacht. Atanassow war technisch besser, musste aber ab und an harte Einzeltreffer der Ungarin nehmen. Csombor eroberte in der 3. Runde den Vorwärtsgang und konnte der Sächsin ordentlich zusetzen. Atanassow konnte ihren Stil aber anpassen, arbeitete viel mit dem Jab und schaffte es, mehrere Kombinationen am Kopf ihrer Gegnerin unterzubringen. In 4. Durchgang holten beide Boxerinnen noch einmal alles aus sich raus. Letztendlich war es Sandra Atanassow, die sich über einen Punktsieg freuen konnte.

Elite, 60 Kilo

Nach der Pause kollidierten Yvonne Stephan (Baden Württemberg) und Jadwiga Stanczak (Polen). Stephan attackierte sofort und konnte einige Körpertreffer ins Ziel bringen. Stanczak landete eine Reihe von Kontern, schien gegenüber der aggressiven Deutschen aber leicht im Nachteil zu sein. Auch in der 2. Runde war die Deutsche aktiver und ließ sich dabei nicht von der Rechtsauslage der Polin stören. Stanczak war beherzt, schaffte es aber nicht wirklich, die Treffer Stephans zu vermeiden. Gelegentliche Konter hielten die Polin aber im Kampf. Ab dem 3. Durchgang konnte Stanczak bessere Treffer landen und stellte sich allmählich auf ihre Gegnerin ein. Die linke Schlaghand der Polin sorgte für so manchen Erfolg und half ihr dabei, den Kampf zu drehen. In der 4. und letzten Runde holten beide Kämpferinnen noch einmal alles aus sich raus. Unter dem Strich reichte es für die Polin, um einen knappen Punktsieg zu feiern.

Elite, 60 Kilo

Naomi Mannes (Hessen) traf anschließend auf Yana Aleekseevna (Aserbaidschan). Der Kampf wurde durchaus mit Härte, aber dennoch sehr technisch geführt. In den einzelnen Schlagabtäuschen kamen beide Boxerinnen zu Treffern. Klar absetzen konnte sich zunächst keine der Beiden. Im Verlauf des 2. Durchgangs kam die Aserbaidschanerin auf. Aus ihrer Rechtsauslage heraus konnte sie immer wieder harte Konter landen, wenn Mannes auf die zu kam. Die Hessin blieb beherzt, fand aber in dieser Phase nur selten die richtige Distanz. In den letzten beiden Runden holten beide Kämpferinnen noch einmal alles aus sich raus. Mannes landete nun einige Treffer, musste aber mehrfach schwere Schlaghände zum Körper einstecken. Am Ende entschieden sich die Offiziellen für Yana Aleekseeva, die für ihre starke Leistung mit dem Sieg belohnt wurde.

Elite, 60 Kilo

Danach kam die Stunde von Tiffany Coussens (Bayern) und Laura Jonauskaite (Litauen). Jonauskaite hielt ihre Führungshand relativ weit nach vorne gestreckt. Dadurch kam ihr Jab eher geschoben und schaffte es selten, die Deutsche auf Distanz zu halten. Coussens stellte ein gutes Auge unter Beweis und setzte rasch die ersten Treffer. Mit der Zeit konnte die Boxerin aus Litauen zwar Einzeltreffer landen, musste aber einen Rückstand auf den Punktzetteln akzeptieren. Coussens erhöhte daraufhin das Tempo und schraubte die Litauerin Stück für Stück auseinander. Dies endete mit einem TKO für die Bayerin, als Jonauskaite nach einer Reihe schwerer Treffer aus dem Kampf genommen wurde.

Elite, 60 Kilo

Anschließend kollidierten Nina Meinke (Berlin) und Maryam Jabrayilova (Aserbaidschan). Meinke startete druckvoll und brachte aus ihrer Rechtsauslage heraus klare Treffer, vor allem mit der Schlaghand, ins Ziel. Jabrayilova war bemüht, schaffte es aber zunächst nicht, sich auf ihre Gegnerin einzustellen. Auch in der 2. Runde blieb Meinke effektiver. Jabrayilova traute sich zwar häufiger in die Offensive, sah sich dort aber präzisen Kontern gegenüber. Dennoch blieb die Aserbaidschanerin beherzt und suchte stets nach einem Mittel, um Meinke beizukommen. Diese konnte auch im 3. Durchgang die klareren Treffer landen und erzwang ein Anzählen ihrer Gegnerin. Jabrayilova biss aber die Zähne zusammen und schaffte es in die Pause. In der 4. Runde konnte Meinke zwar nicht entscheidend nachsetzen, landete aber noch einige linke Schlaghände, welche ihren Punktsieg noch einmal untermauerten.

Elite, 75 Kilo

Im nächsten Kampf traf Nouchka Fontijn (Niederlande) auf Olivia Endale Maky (Berlin). Fontijn erwischte den besseren Start und boxte Maky mit langen Geraden und Kombinationen aus. Die Berlinern war zwar bemüht, hatte aber Probleme, in die richtige Distanz zu kommen. Auch in der 2. Runde war Fontijn bestimmend. Immer wieder kamen die harten Körpertreffer der Niederländerin sowie der linke Haken zur Geltung. Maky zeigte enormen Willen, schaffte es aber zu selten, an den langen Armen Fontijns vorbei zu kommen. Im 3. Durchgang wurde Maky schließlich angezählt, nachdem Fontijn sie in der Ecke festgenagelt und mit einer harten Kombinationen bearbeitet hatte. Daraufhin warf Makys Ecke das Handtuch.

Elite, 75 Kilo

Im letzten Kampf des Tages bekam es Lidia Fidura (Polen) mit Sarah Scheurich (Deutschland) zu tun. Scheurich startete besser und konnte Fidura in einer engen Runde mit mehreren Körperhaken erwischen. Klar absetzen konnte sich die Schwerinerin allerdings nicht. Im 2. Durchgang kam Fidura schließlich auf und konnte Scheurich gegen Ende der Runde in Bedrängnis bringen. Nach einer Reihe von Treffern begab sich die Deutsche erst einmal in den Rückwärtsgang, was Fidura dazu anstachelte, den Druck zu erhöhen. Erst mit dem Gong meldete sich Scheurich über einen Körpertreffer zurück. Im Verlauf der 3. Runde wurde der Kampf hauchdünn. Beide Boxerinnen hatten Treffer im Ziel, sodass es zum Ende hin richtig spannend wurde. Letztendlich konnte sich Scheurich äußerst knapp nach Punkten durchsetzen.

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