Nachbericht: ACA Boxcup in Neumünster

ACA Cup in Neumünster

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Norddeutsche Boxfans fanden sich am Samstag in Neumünster ein, um die Kämpfe des ACA Cups 2014 zu verfolgen. Das Autohaus Ahrendt hatte seine Räumlichkeiten für den Kampfabend zur Verfügung gestellt, sodass die Zuschauer reichlich Platz zum anfeuern hatten. Mit von der Partie waren Kämpfer aus Schleswig Holstein und Hamburg, die sich allesamt schöne Kämpfe lieferten. In der Pause wurde mithilfe einer kleinen Auktion Geld für die Boxabteilung von Olympia Neumünster gesammelt, deren Kämpfer sich an diesem Abend als Lokalmatadoren in den Ring stürzten. 

Elite, 69 Kilo

Im ersten Kampf des Tages trafen Swantje Sawierucha (Raisdorf) und Ayla Dade (Tura Bremen) aufeinander. Es entwickelte sich ein enges Gefecht, in dem Sawierucha rasch in den Vorwärtsgang schaltete. Dade konnte sich aber mit präzisen Kontern im Kampf halten, sodass sich keine der Beiden klar absetzen konnte. In der 2. Runde stellte sich die Bremerin zunehmend besser auf den druckvollen Stil Sawieruchas ein und baute sich mit harten Kontern eine Führung auf. Vor allem die rechte Schlaghand von Dade fand wiederholt hart ins Ziel. Im 3. und letzten Durchgang warf Sawierucha noch einmal alles nach vorne und hatte damit durchaus Erfolg. Allerdings musste sie dabei enormes Risiko gehen und lief schließlich in eine harte Rechte, welche ein Anzählen zur Folge hatte. Obwohl Sawierucha ohne Probleme über die Zeit kam, konnte sie den Kampf nach dieser Aktion nicht mehr drehen. Ayla Dade siegte einstimmig nach Punkten und wurde für ihren Ausflug nach Schleswig Holstein belohnt.

Junioren, 69 Kilo (Wettkampfsparring)

Anschließend kam es zum Duell zwischen Ralf Schlüter (NMS Olympia) und Oskar Czoska (Itzehohe). Czoska kam sofort aggressiv aus seiner Ecke gestürmt und feuerte eine harte Serie ab, in deren Verlauf Schlüter mehrere harte Treffer nehmen musste. Daraufhin wurde der Lokalmatador angezählt. Anschließend setzte Czoska zwar nach, konnte aber trotz klarer Vorteile nicht entscheidend treffen. Ein ähnliches Bild bot sich den Zuschauern im 2. Durchgang. Czoska feuerte aus allen Rohren und war schlicht und einfach zu schnell und bestimmt für seinen tapferen Gegner. Nach einem weiteren Anzählen beendete Ringrichter Marcel Tito den einseitigen Kampf.

Schüler, 36 Kilo

Jetzt kam die Stunde von Manuel Lang (Raisdorf) und John Bielenberg (Lübeck). Lang versuchte, den Kampf mit schnellem rein- und raus unter Kontrolle zu bekommen, kassierte dabei aber wiederholt die als Konter geschlagene linke Schlaghand von Bielenberg. Auch der 2. Durchgang verlief nach diesem Muster. Lang zirkelte um Bielenberg herum und versuchte, mit blitzschnellen Attacken zum Erfolg zu kommen. Dies gelang teilweise, wurde jedoch abermals mit Kontern bedacht, sodass der Kampf vor der letzten Runde noch vollkommen offen war. In der 3. Runde konnte Lang zunächst einige Treffer landen, ehe Bielenberg aufkam und den Ringrichter mit einem harten Konter dazu brachte, Lang anzuzählen. Am Ende entschieden sich die Punktrichter dennoch für Lang, der hauchdünn und etwas glücklich nach Punkten siegte.

Jugend, 64 Kilo

Im letzten Kampf vor der Pause kollidierten Redir Sulaiman (Fight Factory Lübeck) und Alexander Köber (Itzehohe). Sulaiman startete aggressiv in den Kampf und hatte die deutlich höhere Schlagfrequenz. Köber hielt sich aber mit gelegentlichen Kontern im Kampf, zu denen auch der härteste Treffer der Runde zählte. In der 2. Runde konnte sich Sulaiman schließlich einen Vorsprung erarbeiten. Köber fand sich wiederholt in den Ecken wieder, wo er die langen Geraden des Lübeckers einstecken musste. Auch im Schlussdurchgang wusste Suleiman durch hohes Tempo und harte Treffer zu überzeugen. Köber steckte aber alles weg und konnte seinerseits den einen oder anderen Konter landen. Letztendlich siegte Redir Suleiman aber klar und verdient nach Punkten.

Elite, 81 Kilo (Wettkampfsparring)

Nach einer Pause von 20 Minuten kamen Nico Rickentorf (Raisdorf) und Arne Tebeck (NMS Olympia) an die Reihe. Rickentorf erwischte den deutlich besseren Start und konnte Tebeck mehrfach mit langen Geraden treffen. Der Lokalmatador wirkte mehrfach angeschlagen, konnte es aber mit viel Kämpferherz vermeiden, aus dem Kampf genommen zu werden. In der 2. Runde fuhr Rickentorf damit fort, klare Treffer zu landen. Tebeck konnte diese aber nun besser nehmen und feuerte die eine oder andere Kombination zurück. So kam es, dass die Runde zwar an Rickentorf ging, im Kontrast zur ersten aber nicht mehr so dominant wirkte. Dennoch hatte Tebeck zu Beginn des 3. und letzten Durchgangs einen klaren Rückstand vor sich, gegen den er ankämpfen musste. Immer wieder wehrte sich der Lokalmatador tapfer, musste aber vor allem gegen Ende des Kampfes noch einmal schwere Treffer nehmen.

Jugend, 75 Kilo (Wettkampfsparring)

Danach boxte Lukas Amerskamp (TH Eilbek) gegen Kevin Spreen (Tura Bremen). Der deutlich erfahrenere Spreen erwischte den besseren Start und landete einige als Konter gebrachte Schlaghände. Ameskamp hielt aber gut dagegen und konnte seinerseits einige Treffer unterbringen. In der 2. Runde kam der Hamburger schließlich auf. Ameskamp fand seine Distanz und konnte mit seiner Schlaghand zum Erfolg kommen. Auch Spreen traf weiterhin, schien nun aber zunehmend Probleme mit dem beherzten Eilbeker zu haben. Im 3. Durchgang lieferten sich beide Kämpfer eine Schlacht, in der sowohl Technik als auch Härte zur Geltung gebracht wurden. Klar absetzen konnte sich in dieser Phase niemand, weshalb des obligatorische Unentschieden am Ende des Sparrings durchaus dem Kampfverlauf entsprach.

Jugend, 69 Kilo

Max Kowalke (Raisdorf) bekam es anschließend mit Bujar Murseli (TH Eilbek) zu tun. Der bessere Start ging eindeutig an Murseli, der den Kampf offensiv anging und Kowalke mit schnellen Kombinationen reichlich zusetzen konnte. Erst am Ende des Durchgangs fand der Raisdorfer etwas besser rein. In der 2. Runde schien Kowalke zunächst seinen Rhythmus zu finden, ehe Murseli wieder aufdrehte und dem Raisdorfer einen Treffer nach dem anderen einschenkte. Vor allem die Körperserien des Hamburgers erwiesen sich als effektive Waffe. Der beherzte Fight sorgte für gute Stimmung beim Publikum und heizte die Atmosphäre spürbar auf. In der 3. und letzten Runde fuhr Murseli damit fort, den Kampf zu bestimmen. Kowalke ließ zwar ab und an seine Klasse aufblitzen, machte aber insgesamt zu wenig, um Murseli noch einzuholen. Der Hamburger arbeitete immer wieder fleißig zum Körper und wurde am Ende mit einem verdienten Punktsieg belohnt.

Elite, 69 Kilo

Die letzte Ansetzung des Tages war der Kampf zwischen Viktor Sommer (NMS Olympia) und Amiran Gorman (Plön). Es entwickelte sich ein verbissenes Gefecht, in dem die Kämpfer häufig Fuß an Fuß standen. Gorman hatte zumeist die besseren Treffer im Ziel, musste aber auch einzelne Gegenangriffe von Sommer wegstecken. Auch die 2. Runde verlief nach diesem Muster. Beide Kämpfer zeigten enormes Herz, wobei Gorman stets die effektivere Arbeit abliefern konnte. Obwohl Sommer weiterhin bemüht war, konnte Gorman seinen Vorsprung allmählich ausbauen. Dies änderte sich auch im 3. Durchgang nicht, als beide Boxer noch einmal alles nach vorne warfen. Amiran Gorman siegte durch KO und nahm den Sieg mit nach Plön.

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