Boxschool – Sport statt Gewalt

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Boxschool - Sport statt Gewalt

Wenn Menschen in den Ballungszentren der Bundesrepublik aufeinander treffen, dann kommt es immer wieder zu Gewalt. In vielen sozialen Brennpunkten, aber auch mitten unter den Kindern der Oberschicht sind Übergriffe leider keine Seltenheit. In Hamburg hat sich vor einiger Zeit ein Team gebildet, welches diesen Problemen auf sportliche Weise einen friedlichen Kampf ansagt. Denn die Initiative „Boxschool“ versucht Kindern durch Boxtraining ein Ventil zu bieten, durch welches sie Druck und Frustration des Alltags ablassen können.

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Am Donnerstag dem 27. Februar fanden sich rund 180 teilnehmende Kinder im Blockbräu an den Landungsbrücken ein, um gemeinsam die Jahresfeier von „Boxschool“ zu begehen. Auch viele Prominente Schirmherren haben sich eingefunden. Neben Profiboxer Jack Culcay und Kickbox-Star Dima Weimer  sind auch die Hauptdarsteller des Rocky-Musicals mit von der Partie. Die Kinder und Jugendlichen wirken im Umgang mit den anwesenden Trainern äußerst locker. Es herrscht Vertrauen.

„Wir achten bei der Auswahl der Trainer sehr auf das Zwischenmenschliche. Sie müssen nicht nur etwas vom Sport verstehen, sondern auch in der Lage sein, als Vorbild zu dienen!“ erklärt der Pressesprecher des Projekts, Björn Jensen. Neben Culcay und Weimer sind bekannte Amateurboxer wie der Norddeutsche Meister Sebastiano LoZito oder DM-Teilnehmer Raymund Klose für die Organisation tätig.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Olaf Jessen (Foto oben), der als Besitzer und Cheftrainer des Hankook-Sportcenters selber ein erfolgreicher Coach ist. Gemeinsam mit Geschäftsführerin Antke Kreft bemüht sich Jessen darum, den Kindern eine sportliche Alternative dar zu bieten. Die Ergebnisse nach ca. 3 Jahren können sich bereits sehen lassen. „Wir haben natürlich noch keine Langzeitstudie über mehrere Jahre. Was aber da ist, sind die Rückmeldungen der Schulen, die tatsächlich aussagen, dass die Kinder ruhiger werden und das Projekt Wirkung zeigt!“, so Geschäftsführerin Kreft. Auch Olaf Jessen ist sichtlich zufrieden: „Die Kinder, die heute hier sind, haben sich in den vergangenen Monaten bewährt und fleißig trainiert!“

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Um auf sozialer Ebene viel zu bewegen, kooperiert „Boxschool“ mit vielen weiteren Projekten der Kinder und Jugendhilfe. U.a. mit dem „Weißen Ring“, einer Organisation, welche für die Opfer von häuslicher Gewalt und verwandten Themen da ist. Schließlich steht die soziale Komponente im Vordergrund. Auch, wenn sich durchaus Talente finden, die dem Boxsport treu bleiben. „Ich hatte zwei Mädchen in der Gruppe, die ich an den SV Lurup vermittelt habe!“ berichtet Trainer LoZito (Foto Links). „Die hatten richtig Lust und wollten in einen Verein.“

Angeboten wird „Boxschool“ in verschiedenen Schulen, die sich nicht immer in den Problemvierteln befinden müssen. Auch andere Schulen, darunter mehrere Gymnasien, bekunden Interesse an dem Projekt.

Man darf gespannt sein, wie sich „Boxschool“ in Zukunft entwickelt. Geholfen ist vielen Kindern, die durch das Training Aggressionen abbauen, schon jetzt. Schließlich sollen die Fäuste nur im Ring und nicht im Alltag fliegen.

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