Boxcino-Turnier: Papazov und Amidu überraschend raus

Im Leichtgewichts-Viertelfinale des Boxcino-Turniers, das auf ESPN2 übertragen wird, gab es in der Nacht zum Samstag einige Überraschungen. In 3 von 4 Kämpfen setzte sich der Außenseiter durch. Die Kämpfe wurden über die Distanz von 6 Runden ausgetragen, bei einem Unentschieden gab es aufgrund des Turniermodus eine Zusatzrunde.

Im ersten Kampf trafen Yakubu Amidu, 21(19)-5(1)-2 und Chris Rudd, 13(8)-1(0)-0 aufeinander. Der erfahrene Amidu, dessen Manager Schauspieler Vince Vaughn ist, galt im Vorfeld als Favorit. Rudd stellte sich aber rasch als ebenbürtiger Gegner heraus. Amidu, der normalerweise ein Spätstarter ist, musste aufgrund der kurzen Distanz von seinem üblichen Stil abweichen und verkrampfte. Rudd kam vor allem aus der Distanz zum Erfolg und landete schnelle Kombinationen. Beide Kämpfer hatten ihre Momente, wobei spektakuläre Schlagabtäusche entstanden. Nach Ende der 6. Runde sahen die Punktrichter ein Unentschieden, weshalb eine Zusatzrunde ausgeboxt wurde. Diese entschied Rudd für sich. Der US-Amerikaner hatte kurzfristig die Rechtsauslage ausgepackt, womit Amidu sichtliche Probleme hatte. Somit schaffte Chris Rudd die Überraschung und zog in die nächste Runde ein.

Anschließend bekam es der zuvor unbesiegte Fedor Papazov, 14(9)-1(0)-0 mit seinem russischen Landsmann Petr Petrov, 33(15)-4(1)-2 zu tun. Beide Kämpfer starteten offensiv und lieferten sich einen spannenden Brawl. Es stellte sich nach und nach heraus, dass Petrov mit seinen Kontern effektiver war. Immer wieder konnte er die Schlagwechsel mit schnellen Händen und Übersicht für sich entscheiden. Papazov marschierte stets nach vorne, landete seinerseits harte Einzelhände und stellte ein hartes Kinn unter Beweis. Aber Petrov, der seine Erfahrung ausspielen konnte, war an diesem Abend der bessere Kämpfer und strich den Punktsieg ein.

Anschließend kollidierten mit Miguel Mendoza, 21(21)-3(1)-2 und Miguel Gonzalez, 23(16)-3(0)-0 zwei harte Puncher. Rechtsausleger Gonzalez hatte die besten Szenen, wenn er aus der Distanz boxte. Mendoza erwies sich als technisch limitiert, wühlte sich aber immer wieder in den Infight, wo er mit weiten Schwingern zum Erfolg kam. Gonzalez hatte die Vielzahl der Treffer im Ziel, während Mendozas Hände spektakulärer wirkten und mehrfach leichte Wirkung hinterließen. Gonzalez behielt aber die Nerven und sicherte sich hinten raus einen hauchdünnen Punktsieg. Das Publikum, welches den aggressiven Stil von Mendoza lieber gesehen hatte, pfiff das Urteil aus, obwohl dieses nicht als Skandal gelten dürfte.

Im letzten Kampf des Viertelfinales bekamen die Zuschauer die ersten Niederschläge des Turniers zu sehen. Fernando Carcamo, 16(13)-5(1)-0 traf auf den unbesiegten Ghanaer Samuel Neequaye, 21(15)-1(1)-0. Dieser drängte sofort in den Infight, wo ihn Carcamo mit harten Kontern erwartete. Neequaye schien sich die 1. Runde über die Schlagfrequenz zu holen, ehe ihn Carcamo mit einem Körpertreffer erwischte. Der Ghanaer musste aufgrund seiner schlechten Balance zu Boden und gab die Runde ab. Im 2. Durchgang suchte er aufs Neue den Schlagabtausch und fing sich schwere Treffer ein. Carcamo hinterließ Wirkung und trieb nun den stark angeschlagenen Neequaye durch den Ring. Ein harter linker Haken beendete den Kampf schließlich. Der Ringrichter ging dazwischen, während Neequaye zu Boden stolperte und die erste Niederlage seiner Karriere verdauen musste.

In der kommenden Woche wird ein Mittelgewichts-Turnier mit denselben Regeln starten. Die Halbfinals des Konzepts sollen 8 Runden umfassen, das Finale 10. ESPN2 wird alle Kämpfe live übertragen.

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